Wer in einer Angstphase steckt, versucht viel, um sich zu beruhigen oder aber ist unentwegt damit beschäftigt, seine Angst wegzustecken, alles zu tun, um sie nicht zu spüren. Meine Erfahrung ist, dass genau das die Angst verstärkt. Es gibt die Phasen, in denen man seine Angst beinahe unentwegt spürt und in denen kaum noch etwas zu helfen scheint.
Ich habe es in meinen Angstphasen oft kaum ausgehalten, mich und meine Gedanken dann nur schwer ertragen und wollte am liebsten aus meinem Körper raushüpfen. Mit der Zeit machte ich mir alle möglichen Verhaltensweisen zunutze, die ich finden konnte, die mir hilfreich und wohltuend erschienen. Dazu gehörte besonders Ernährung und Stille/Ruhe, aber auch Abschottung, um weitere Reizüberflutungen zu vermeiden… und, weil ich sie brauchte. Für hochsensible Menschen ein außerordentlich zwingendes Bedürfnis, dem immer! Beachtung geschenkt werden sollte.
Besonders schwierig war es, positiv zu bleiben und daran zu glauben, dass die Angst auch wieder vergeht. Sie stammt aus Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft. Im normalen Alltag, wenn einen die Angst packt, zum Beispiel im Beruflichen oder aber im Familiären, dann glaubt man selten, dass diese Angst auch morgen noch einmal auftauchen könnte. Man registriert seine Angst und wenn sie wieder verschwunden ist, denken wir kaum weiter darüber nach. Wenn Angst allerdings ein Dauerzustand wird, weil es dauerhafte Sorgen gibt, die man aus bestimmten Gründen nicht ad acta packen kann, beginnt man mit der Angst zu rechnen. Die bekannte Angst vor der Angst setzt ein. In solchen Situationen, die jeden Menschen mal erwischt, ist es gut, wenigstens eine Handvoll hilfreicher Dinge zu haben.
Also suchte ich in meinen angstbesetzten Zeiten nach etlichen, variabel einsetzbaren, saisonal unabhängigen Wegen aus der Angst.
25 hilfreiche Wege gegen Angst und Panik
- Totaler Rückzug aus allen belastenden, auch zwischenmenschlichen, Situationen
- Am besten nur noch freudvolle und entspannende, leichte Kontakte ohne erschwerte Umstände durch Schwierigkeiten anderer
- Vermeidung jeglicher Reizüberflutung
- Erkennung von und Rückzug aus eingeredeten Angst-Situationen (wenn dir jemand Angst macht, absichtlich, um seine eigene Angst nicht spüren zu müssen, und du demjenigen glaubst)
- Maximaler Verzicht auf alle äußeren Gifte: Nikotin, Alkohol, Koffein, unnötige Medikamente, Zucker, Weißmehl
- Maximaler Verzicht auf Fleisch und alle weiteren tierischen Produkte, maximal einmal pro Woche Fisch
- Mindestens sieben, acht Stunden Schlaf und bei Lärmempfindlichkeit Ohrstöpsel
- Kamillentee (Laut einer Studie wirkt Kamille angstreduzierend.)
- Dasselbe gilt für Roiboos, Orangenduft, Eisenkraut-Tee sowie Weihrauch. (Gibt es alles online zu kaufen, zum Beispiel bei Amazon.)
- Eisen und Magnesium sowie B-Vitamine zum Zellschutz und für die Nerven zuführen. (und auch beim Arzt fragen, ob der die Werte in einem Blutbild erfassen kann.)
- Lesen (insofern es geht), denn laut Studien wirkt Lesen entspannend. Fernsehen vermeiden, da laut Studien Fernsehen Stress erhöht.
- Aktive Auseinandersetzung mit der Angst, der Biologie der Angst und der angsteinflößenden Merkmale (z. B. durch einschlägige Literatur oder Selbsthilfegruppen)
- Output statt Input!
- Ruhe (im Sinne von Stille und äußerer Lärmbelastung)
- Beruhigende Maßnahmen/Yoga/Tai Chi/ChiGong/Sport, Musik, Entspannungsmusik, Entspannungsmethoden: Autogenes Training (wirkt nachweislich bei ausreichendem Training bis zu 50 Prozent mildernd), Progressive Muskelrelaxation, aggressionsabbauende Sportarten, Spazierengehen in der Natur mehrfach in den Tagesablauf integrieren.
Weitere Möglichkeiten findest Du in meinem Blogpost Selbsthilfe: Tipps und Tricks bei Angst oder Panik und in meinem Bundle „Hör auf! Deine Angst“
- Verschiedene Spiele und Apps zur Entspannung in jedem App Store
- Affirmationen wie zum Beispiel: „Ich bin sicher.“ (mehrfach vorsagen bzw. denken) oder auch nur einzelne Worte/Wortgruppen wie beispielweise „Sicherheit“, „Gelassenheit“, „innere Ruhe“, „Ausgeglichenheit“, „positiv“, „Freiheit“, usw.
- Affirmation aus der Klopftechnik: „Obwohl ich Angst habe, liebe und schätze ich mich genauso wie ich bin.“
- Falls der Blutdruck mitspielt (Achtung: Bei niedrigem oder zu hohem Blutdruck nicht machen!): Kopfstand bzw. Handstand (gegen die Wand, Schrank oder frei)
- Atemtechniken erlernen (auf 8 durch die Nase einatmen, 3 Sekunden Atem anhalten und bis 8 durch den leicht geöffneten Mund ausatmen)
- Laut Musik anmachen, mitsingen und quer durch die Wohnung tanzen, war ein Liebling von mir.
- Bei Angst die Augen schließen und die Ohren zuhalten, tief einatmen und sich seiner Kraft bewusst werden.
- In den Himmel oder in Baumkronen schauen und damit auch alles andere (und alle anderen) ausblenden (geht natürlich nur unter freiem Himmel)
- Nein sagen (lernen)
- Gar nicht erst an Begleit- bzw. Bezugspersonen gewöhnen! (Lernen) allein (zu) sein, sich auf sich zurück zu besinnen und sich mit sich selbst zu beschäftigen, also die neu entstandenen Frei-Zeiten mit einem neuen Hobby (zum Beispiel Schreiben, Malen, Bauen) zu befruchten und initialisieren.
Vielleicht helfen die einen oder anderen Grashalme beim nächsten Mal auch dir!
Lieben Gruß,
Janett
Hinweis: Die Tipps sollen weder Vermeidungsverhalten unterpreisen, noch als Ersatz für eine Therapie oder ärztliche Hilfe umgesetzt werden.
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