AGORAPHOBIE (griech. Marktplatz, Angst)

Was ist Agoraphobie?

Das Wesen einer Agoraphobie (Platzangst, Angst vor Weite sowie Menschenansammlungen) lässt sich wie folgt beschreiben:

„[…] die starke und anhaltende Furcht vor oder die Vermeidung von mindestens zwei der folgenden Situationen: Menschenmassen, öffentliche Plätze, allein reisen, Reisen mit weiter Entfernung von der Wohnung.“ (Dr. Hans Morschitzky)

Das kann soweit führen, dass Betroffene sich einschließen und ihre Wohnung girl-698679_1920nicht mehr verlassen, weil sie die Konfrontation und die drohende Angst/eventuell Panik fürchten und deshalb vehement vermeiden wollen. Häufig ist die Assoziation, sie könnten in solchen Momenten nicht flüchten oder nicht schnell genug flüchten ausschlaggebend.

Scham vor peinlichem Verhalten (Erbrechen, Kollaps, Ausflippen – jedes auffällige Verhalten durch die Angst) und dem Kontrollverlust an sich, hervorgerufen auch besonders durch die auftretenden, intensiven körperlichen Symptome, stärken die unrealistische Angst.

Die häufigsten Symptome von Agoraphobie

  1. Herzrasen, Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz
  2. Schweißausbrüche, vor allem nasse Hände
  3. Zittern, entweder am ganzen Körper, einzelnen Körperteilen oder feinmotorisch
  4. Mundtrockenheit

Außerdem

  1. Atem- und Schluckbeschwerden
  2. Beklemmungsgefühl und Schmerzen oder Enge in der Brust
  3. Übelkeit oder ein unruhiges Gefühl im Magen
  4. Schwindel
  5. Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit (schlecht sehen können, Sterne vor den Augen, weiche Knie usw.)
  6. Gefühl, die Umwelt sei unwirklich, zu laut, zu hell oder zu nah/zu fern
  7. Angst vor Kontrollverlust, Verrücktwerden oder durchzudrehen/explodieren
  8. Angst zu sterben (aufgrund der Reaktion auf alle körperlichen Symptome)
  9. Hitzewallungen, Kälteschauer
  10. Gefühllosigkeit, Taubheit, Kribbelgefühle (auch im Kopf, bei Spannungskopfschmerzen, Migräne, mit/ohne Aura)

Einher damit geht:

– Vermeidungsverhalten und eine schwere emotionale Last aufgrunddessen („man kann plötzlich nichts mehr“) – Wissen, dass alle  Reaktionen übertrieben/unvernünftig/falsch sind („dass eigentlich keine Gefahr droht“) – Symptome beziehen sich auf bestimmte angstbesetzte Situationen und im Vornherein auf alle Gedanken an die Angst, die in solchen Situationen kommen könnte.

Diese Angststörung kann auftreten als Agoraphobie ohne Panikstörung oder Agoraphobie mit Panik.

Quellen:

Dr. Hans Morschitzky. Panikattacken. Abgerufen am: 13.03.2015. Web: https://www.panikattacken.at/ Heinrichs, Nina Prof. Dr. Ratgeber Panikstörung und Agoraphobie