Taucht Angst auf, will sie jeder weghaben. Doch was ist die beste Strategie gegen Angst oder Panikattacken? In meinen Augen – nach all den Jahren meiner Recherche für meine betroffenen LeserInnen und früher für mich, komme ich zu dem Schluss: Es gibt sie nicht, die eine goldene Methode gegen Angstzustände, noch gibt es eine Therapie, die bei jedem helfen würde. Denn Angst ist aus einem (oft guten) Grund bzw. als Konsequenz da. Und den kannst du finden, wenn du dich genau beobachtest.
Erfahrungen mit Angst: Auslöser, Therapien und Strategien
Ich habe mich schon mit so vielen Menschen unterhalten, die entweder als austherapiert oder therapieresistent galten und plötzlich durch so was wie Kunsttherapie oder Bewegungstherapie ihre Ängste besiegten. Wie konnte das so leicht gelingen?
Aber ich habe auch solche kennengelernt, die durch einige Wochen Auszeit – weg von den belastenden Umständen, ihrem Megahaufen Verpflichtungen und ihrer schnell-schnell-schnell-Lebensweise ihre Angst milderten. Eine ganz andere Herangehensweise.
Ich glaube deshalb, dass ein Weg immer darüber führt, dass man sich genau betrachtet, guckt, wo es drückt:
Hat man Panikattacken, weil man sich fürchtet, ein bestimmtes, einengendes Umfeld zu verlassen (und reagiert der Körper darauf, indem er hilft, sich nicht weiter als 20 Meter zu entfernen)? (Klassiker bei Co-Abhängigkeit und zum Beispiel auch frischen Müttern sowie zu viel Verantwortung und Pflicht oder Trennungsangst.)
Oder ist es eine rein körperliche Sache, weil Angst nur zu bestimmten Zeiten auftritt, zum Beispiel vor/während/nach der Menstruation oder nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel/Substanzen (Zucker, Kaffee, Milchprodukte, Eier, Nüsse, Nikotin, Alkohol)? Eine ausführliche Liste mit den häufigsten nahrungsmittelbasierten Auslösern findest du in meinem Paket „Hör auf! Deine Angst“:
Kommt die Angst als Schutz vor einer Konfrontation? Soll sie alte Glaubenssätze erhalten, damit man etwas nicht lernen oder ertragen muss/braucht? (Versagen, Fehler aka Scham und Schuld)
Oder ist sie vielmehr eine Chance, weil die Ängste erlernt sind, man beim Sprung ins kalte Wasser Familienwerte und -lektionen hinter sich lassen würde (was vielleicht zu Stress innerhalb der Familie oder der Partnerschaft führen könnte oder gar zu Verlust)?
Ich habe sogar Betroffene kennengelernt, die ganz offensichtlich ihre Ängste brauchten, um ihr Leben so weiterleben zu können wie bisher. Hätten sie ihre Ängste überwunden, wäre vieles zu Bruch gegangen.
An solchen individuellen Lebenslagen orientiert sich meiner Meinung nach auch die Strategiefindung. Bei Stress/Hektik/zu wenig Ich-Zeit könnten Pausen, in denen man nur mit sich beschäftigt ist bzw. etwas macht, was man selbst für sich allein will, helfen – ja. Diesen Burn-out-Bezug findet man immer häufiger als Auslöser. In anderen Fällen sind es tiefersitzende Herausforderungen und Verhaltensweisen, die man angehen müsste, um sich zu befreien, durch eine langfristige Psychotherapie zum Beispiel. Bei körperlicher Ursache ist schon so Mancher (wie ich auch) solange zu neuen Ärzten gegangen, bis er jemanden fand, der die Zusammenhänge verstand (bei mir war es einmal u. a. darmbasiert, aber diese Ursache herauszufinden, dauerte Jahre). Dazu findest du hier u. a. mehr:
- Wieso Angst oft mir Darmerkrankungen zusammenhängt
- Können Milchprodukte Angst auslösen?
- Darmbasierte Depressionen
Das sind nur einige Streifzüge der letzten Jahre mit vielen Gesprächen mit betroffenen Frauen und Männern.
Deshalb gilt:
Beobachtet euch und die Anlässe, Gedanken, Gefühle, Verhalten. Das zu durchschauen, kann vieles in Bewegung bringen. Getreu dem Motto: Problem erkannt, Problem gebannt. Denn nach meinem Empfinden ist Angst überwiegend eine Folgeerscheinung.
Mehr dazu in meinem neuesten Buch „Mein neues Leben ohne Angst: Mit ganzheitlichen Methoden Ängste und Panikattacken besiegen“ (TRIAS Verlag, 2020 – ISBN: 9783432110769), erhältlich bei mir, in allen Online Stores wie Amazon und im Buchhandel deiner Wahl.
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