Die typischen Stationen einer Dreiecksbeziehung und Affäre

Der Anfang: Als hätte sich der Himmel aufgetan – Es knistert wie loderndes Feuer, das Herz klopft wild, die Hände sind feucht vor Aufregung und die Stimme zittert, man kann kaum das nächste Treffen abwarten, liegt abends im Bett mit nur Sehnsucht im Kopf, denkt sich zum/zur Geliebten, stellt sich die vielen Berührungen vor, die innigen Küsse, die Geborgenheit, die Intimität, der Klang der Stimme, die tiefe Zufriedenheit: Wie durch Zauberhand scheint sich Magie und Anziehung zu paaren und einen (vergebenen) Mann und eine (vergebene) Frau zusammenzuführen. Anfangs sind es nur verstohlene Blicke, hier ein schüchternes Lächeln, da ein unverbindliches Glas Wein vor dem Nachhauseweg. Bis es – trotz bester Absichten, bestem Wissen und Gewissen – doch zum Äußersten kommt. Alle Fronten im Vorfeld geklärt, aber trotzdem ignoriert. Denn die Anziehung, diese brechende Sehnsucht, ist stärker als alles, was man je zuvor gefühlt hat. Man lebt wie auf Wolke 7. Anfangs. Alles erscheint intensiver, romantischer, schicksalsträchtiger, erfüllender und liebevoller als je zuvor. Man trifft sich so oft man kann, schickt heimliche Nachrichten, wartet innerlich sekündlich auf ein Zeichen des anderen, verbringt jede Minute miteinander, als wäre es seine letzte im Leben, kostet den Geschmack des Abenteuers voll aus.

woman-918981_1920Unweigerlich folgen irgendwann Gespräche um die „Zukunft“. Vielleicht Beteuerungen, dass er seine Partnerin verlassen wird, nur mit dir zusammensein will. Immerhin war es noch nie so schön wie mit dir. Bei dir kann er sich ganz fallen lassen und fühlt sich, entweder zum ersten Mal oder seit langer Zeit wieder, lebendig, wie auf Wolken getragen und voll Luft und Liebe. Er kann nur an dich denken, an dich und die gemeinsamen Stunden, an den unglaublich tollen Sex, an die vielen intimen Gespräche. Nichts weiter zählt, nur dieses Gefühl: die ewige Sehnsucht. Sie schmerzt, sie ist süß, sie ist einmalig und atemberaubend.

 

Die heimliche Geliebte

Zwischen Sehnsucht und Einsamkeit

Die Kehrseite: Urlaube, Feiertage und Geburtstage, die man getrennt voneinander verbringt, Wochenenden, an denen man sich, wenn überhaupt, nur auf 1-2 Stunden treffen kann. Beieinander übernachten? Ausgeschlossen. Gemeinsame, entspannte Wochenendtrips und Fotos davon auf Facebook? Nur mit vielen Lügen. Die Eltern und eventuell Kinder kennenlernen? Nein. Wenn es nicht gleich um Sex geht, so läuft es im Weiteren darauf hinaus. Die einzelnen Treffen werden über kurz oder lang zu Sextreffen. Vielleicht noch einige Worte davor oder danach, wie es gerade so im Leben läuft, was alles schlecht ist, wie sehr man sich vermisst hat, eine E-Mail danach, wie schön es mal wieder war und wenn es ganz arg läuft, sogar von einer heimlichen E-Mailadresse aus geschrieben. Es gibt Männer, die sich wegen ihrer Geliebten zweite Handys mit zweiten Telefonnummern besorgen und es im Auto liegen lassen. Bei anderen läuft es wie in einem schlechten Film, den wir Frauen sogar im Kino ansehen würden, weil es so schön knistert und wir auf das Happy End hoffen: Wie sich zwei frisch Verliebte, aber Vergebene, in Aufzügen, Treppenhäuser oder Hotels treffen, um dort kurz ihr Herz (und/oder ihren Körper) jemand anderem zu schenken, während die eigentliche Partnerin (die natürlich unheimlich böse und lieblos ist) Zuhause in der Küche steht und kocht oder gerade im Real an der Fleischtheke Putenbrust im Angebot kauft. Zu viel Alltag, zu wenig Feuer. Andere widerum machen es offensiv und treffen sich öffentlich in der Stadt, gehen händchenhaltend durch die Einkaufsstraßen und flüstern sich verliebte Dinge ins Ohr, bis der Mann nach Hause geht: zu ihr. Zur offiziellen Nummer 1.

woman-735758_1280Irgendwann aber wird Nummer 1 misstrauisch werden, liest eine SMS oder E-Mail oder schnüffelt in der Jackentasche oder der Kreditkartenabrechnung. Vielleicht ruft sie bei dem Handyprovider ihres Partners an und lässt sich eine Einzelverbindungsübersicht schicken oder schreibt sich gleich alle Anrufe aus der Anrufliste des Handys, während ihr Partner duscht oder endlich eingeschlafen ist. Vielleicht folgt sie ihrem Mann oder ruft die heimliche Geliebte sogar an, spricht mit ihr, legt sie lahm, belügt sie oder tut alles, um sie aus dem Weg zu räumen. Frauen können unheimlich kreativ sein, wenn es um Wettbewerb, Rache und Vermeidung eines Verlustes geht. Da draußen gibt es die verrücktesten Geschichten der verrücktesten Unternehmungen von betrogenen Frauen, die ihren betrügerischen Männern auf die Spur gekommen sind oder es zumindest wollen. Es geht um Stolz, Platzen von Illusionen, Zerstörung des Status quo, missbrauchtem Vertrauen, Beziehungswerte und -ideale, Minderwertigkeitsgefühle, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Es geht um drohende Zusammenbrüche von finanziellen und existentiellen Nährböden, um Zerstörung der Familie, um Selbstwirksamkeit und … um Wut und Verletzung aufgrund von Kränkungen des Selbstwertes. Um die heimliche Geliebte zu finden, sie zu identifizieren, zu wissen, wer sie ist, wie sie aussieht, um ihn zu enttarnen, zu bestrafen, setzen viele Frauen beinahe alles daran, um die heimliche Geliebte zu finden.

 

Das Ende der Affäre: meist ohne Happy End

Viele Geliebte, die den Wunsch hegen, mit dem Mann eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, verlieren sich in dem Gedanken, dass es unweigerlich zu einer Trennung von seiner Partnerin käme, wenn diese es herausfände. Doch das entspricht nur in den seltensten Fällen der Realität. Seine Partnerin findet es zwar heraus, sagt wie Udo Lindenberg in seinem Lied: „Du, du! Da gehst mir nicht mehr hin!“ oder aber „Beende das oder ich verlasse dich!“ Es folgen Erklärungen und Liebesschwüre, vielleicht ein paar Straf-Nächte auf dem Sofa und ein Bisschen stubenarrestähnliche Behandlungen. Sein morgendlicher Lauf zum Bäcker, um etwas für die Beziehung zu tun, die ungemein durch die Affäre gefährdet wurde, um sie zu retten, in dem er tägliche Pralinen und Blumen oder aufgeschnittene Melonen und Ananas zum Frühstück bietet, wird folgen. Er tut alles das, was die Geliebte nicht erwartet hätte. Immerhin hat sie ihn leiden und wettern, enttäuscht und traurig seiend gesehen, trotz der vielen, schönen gemeinsamen Stunden. „Er liebt seine Frau nicht mehr. Es ist schon lange aus. Er bleibt nur noch wegen den Kindern…“ erzählen viele ihren Freundinnen, die – irgendwie für dich hoffend, aber es irgendwie schon besser wissend – kaum glauben können. Laut Seitensprung Fibel verlässt lediglich jeder zehnte Mann seine Frau für die Geliebte. Das ist 1 Mann von 10.

Eine Längstschnittstudie von pairfam fand den wahrscheinlichen Grund dafür heraus: Männer hätten im Vergleich zu Frauen ein weniger stabiles, eigenes soziales Umfeld. Ihr Freundes- und Bekanntenkreis – insofern sie einen haben – wäre kleiner und weniger verlässlich, weniger eng, weniger emotional, weniger verfügbar und daher weniger „abrufbar“ bei emotionalen Herausforderungen. Während Frauen bei Trennungen oder drohenden Trennungen ihre Freundinnen anrufen und diese alle sofort füreinander da wären, verhielte es sich bei Männern nicht so: Ihre Kumpels wären entweder selbst in festen Partnerschaften und hätten daher weniger „Kumpelsabende“ oder „Um-die-Häuser-ziehen“-Momente. Sie stünden bei einer Trennung ihren Freunden auch weniger verlässlich zur Seite. Da viele Männer ihre Freundschaften auch weniger pflegen, würden sie im Laufe der Zeit dünner und distanzierter werden. Männer würden sich also zweimal überlegen, ob sie den sicheren Hafen ihrer Beziehung verlassen oder nicht. Die Angst, am Ende doch ganz allein dazustehen, wäre zu groß.

woman-865111_1920Wenn man zum Thema Affäre mit einem verheirateten Mann, Geliebte sein und Seitensprung googelt, findet man auf Websites Beiträge wie „Frauen rächen sich meist sehr wirkungsvoll“, „Heimlich geliebt, im Stillen abserviert: So kommen Geliebte über ihre Affäre hinweg“, „Verlassene Geliebte Wenn die Liebe auf Zeit zu Ende geht“, „Erfahrungen – zurück zur Ehefrau aus Vernunftsgründen?!„, „Zwischen Liebe und Frust – die heimliche Geliebte. Wie man als verschmähte Geliebte reagieren sollte“, „Die Affäre als akute Liebesbedrohung. Die Bedeutung einer Affäre für Frauen und Männer“ und „ENTSCHEIDUNG ZWISCHEN ZWEI LIEBEN – Zwischen Ehepartner und Geliebten entscheiden“.

Kurzum: Die Erfahrungslage für und von heimlichen Geliebten ist eher schlecht. Schlecht genug, um eine Masse an Foren im Internet zu finden, die speziell nur für heimliche Geliebte interessant sind.

Laut Umfrage geben aber nur 60 Prozent der Frauen an, dass sie die Affäre zu einer alltagstauglichen Beziehung machen möchten. Es geht demnach 40 Prozent der Frauen eher um den Ausbruch aus dem tristen Alltag, der stets langweiliger werdenden Routine und lästigen Pflichten in langjährigen Partnerschaften/Ehen, der fehlenden Anziehung und Verbundenheit, der Selbstverständlichkeit und Monotonie, der Attraktivität für den neuen Menschen und der Flucht vor dem Herkömmlichen. Begehrt zu werden, wieder mit verliebten Augen angeschaut zu werden, umworben und mit Komplimenten übersät zu werden – gewollt zu sein -, verleiht einen neuen Wert.

Meistens aber finden wir Frauen, die voller Leid und Kummer versuchen, ihre Affäre zu überstehen, zu verlassen oder ihren Affärenpartner für einen Neubeginn mit ihnen zu motivieren. Ich sehe in meiner Arbeit viele Tränen und Hoffnungslosigkeit, aber auch Ratlosigkeit und Entsetzen darüber, dass jemand sie so offen leiden lässt. Immerhin sieht ihr Affärenpartner doch, wie schwer diese Situation für die Frau ist. Und doch entscheidet er sich nicht. Und doch will er alles so weiterlaufen lassen. Und doch will er einfach nicht loslassen. Doch Loslassen macht auch ihnen Angst. Was ist die richtige Entscheidung? Oft wissen sie nur, dass es so nicht weitergehen kann.

Wie geht es dir damit?

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>> Ade Zufallsliebe <<

Coach für Frauen und Männer bei Ängsten

Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein?, Mutter- und Vaterwunden, Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst. Anfragen und Beratungen >>

 

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