Emotional nicht verfügbare Männer: Können sie Gefühle zulassen oder haben sie Beziehungsangst?

In Hollywoodfilmen landen wir nach einem turbulent-spannenden Start am Ende immer beim perfekten Partner, in einer perfekten Beziehung, mit Haus, Hund, lachend im Park, verliebt in den Moment für die Ewigkeit. In Wahrheit fällt es vielen Menschen schwer, Gefühle zuzulassen. Wir würden sie als beziehungsunfähig und liebesunfähig bezeichnen: emotional nicht verfügbare Männer. Sie leider unter Beziehungsangst bzw. Bindungsangst oder der Angst vor Liebe, sind begründet oder unbegründet nicht offen für etwas Festes oder sie sind anderweitig vergeben.

Doch was zeichnet Liebe und Liebesfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Bindungsangst und die Unfähigkeit, sich auf eine Beziehung einzulassen, aus? Wie können sie lernen, mit ihrer Angst umzugehen, Vertrauen zu haben und zu schenken und ihre Gefühle zuzulassen, statt sie zu weg-zu-kontrollieren?

Ein Artikel über Liebe, das schönste (und schlimmste) Gefühl aller Zeiten, und wieso einigen Liebe Angst macht.

 

Emotional nicht verfügbare Männer: Über ihre Angst, Gefühle zuzulassen und sich auf eine Beziehung einzulassen

Sokol und Carter schreiben in ihrem Buch Nah und doch so fern: Beziehungsangst und ihre Folgen, dass wenigstens 50 Prozent der emotional offenen Frauen einmal auf emotional nicht verfügbare Männer treffen würden. Diese würden unter aktiver Beziehungsangst leiden:

Feuer und Flamme für den einen Menschen, den man gerade erst kennengelernt hat, sofort in die Beziehung hineinspringen und die großen, überwältigenden Gefühle der anfänglichen Magie auskosten. Ständiger Kontakt auf allen Ebenen, rund um die Uhr, gemeinsame Stunden, die sich für die Ewigkeit anfühlen, die wohltuende Nähe, der tolle Sex, das Gefühl der innigsten Verbindung und die tiefen Gespräche, diese magische Verbundenheit, all die Versprechen über eine wunderbare Zukunft … bis der Alltag kommt und sich derjenige urplötzlich zurückzieht, denn er hat bemerkt:

Verbundenheit beinhaltet das Wort Bund und erinnert zu sehr an Gebundenheit statt Vertrauen und Freude. Und das macht Angst. Alte Ängste werden reaktiviert, Erfahrungen und Verletzungen kommen wieder hoch. Aus dem Bunde wird die ewig alte Wunde, die daran erinnert, dass sie noch nicht heil ist, nicht verarbeitet wurde, noch immer schmerzt. Um den Schmerz oder den, der kommen könnte, zu unterbinden, unterbindet der Mensch die Möglichkeit, dass es positiver laufen könnte, als in der Vergangenheit. Und ergreift die Flucht. Aus dem anfänglichen, innigen und verschmelzenden Moment wird Distanz, panische Reaktionen und ein Zusammengereime aus vermeintlichen Argumenten, die benutzt (und gebraucht) werden, um es sich und dem Partner so plausibel wie möglich und ohne Schuld zu erklären. Die wenigsten Personen möchten merken oder aussprechen, was in ihnen vor sich geht: „Ich habe eine Heidenangst vor dir, vor Liebe und vor Beziehungen!

Die meisten beziehungsängstlichen, emotional nicht verfügbaren Männer verschwinden einfach aus deinem Leben, statt Gefühle zuzulassen und zeigen zu lernen.

 

Ghosting

Für emotional nicht verfügbare Männer (und Frauen) gibt es in der Psychologie mittlerweile einen Begriff, wenn sie von heute auf morgen verschwinden: Ghosting. Das bezeichnet das plötzliche Verschwinden eines Menschen, mit dem man sich seit meist kurzer Zeit in einer Beziehung befindet. Wie aus dem Nichts verschwindet diese Person aus deinem Leben, meldet sich kaum noch, ist noch seltener erreichbar, antwortet nicht mehr oder nur noch knapp, sagt Treffen ab, ohne Ersatztermine vorzuschlagen, schiebt sein Leben als Entschuldigung vor, wenn denn Erklärungen abgegeben werden. Die Person wird zu einem Geist.

Für die Verlassenen bleibt das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, nicht liebenswürdig zu sein, denjenigen nicht genug umsorgt oder Aufmerksamkeit gegeben zu haben oder gar zu viel davon gemacht zu haben. Dabei haben sich die Frauen nur in emotional nicht verfügbare Männer verliebt.

 

Wie emotional nicht verfügbare Männer handeln und lieben

emotional nicht verfügbare Männer lassen keine Gefühle zu

Verschlossene, emotional nicht verfügbare Männer (und Frauen) weisen häufig mehrere der folgenden Merkmale auf:

  1. Sie führen typische Hop-on-Hop-off-Beziehungen oder on-off-Beziehungen. Sie machen Schluss, stoßen dich weg, um dann wieder anzukommen und den Moment des Anfangs auszukosten, um dann wieder Schluss zu machen und sich dann wieder zu melden, so weiter und so weiter…
  2. Sie tun alles, um dich für sie zu gewinnen, auch wenn du anfänglich kein Interesse hast. Sie sind am Anfang wie ein Orkan, der sich dann langsam in nichts auflöst, wenn sie dich erobert haben. Wenn die Spannung nachlässt, lassen sie nach.
  3. Sie sind meist nur zu ihren Bedingungen erreichbar oder verfügbar, sei es telefonisch, in Person, in Dauer oder Art und Weise des Kontakts. Sie bestimmen den Rahmen.
  4. Sie verlangen oft, dass du etwas für sie tust. Sie tun Dir wiederum wenige bis keine Gefallen oder nur widerwillig.
  5. Sie sind, obwohl ihr Zeit verbringt, mit anderen Menschen und Situationen beschäftigt, zum Beispiel mit Telefonieren, Facebook oder Gesprächen mit anderen, Alkohol oder Tieren oder sonstweder Kompensation des Moments.
  6. Emotional nicht verfügbare Menschen verbieten sich selbst und dir das (öffentliche) Zeigen von Gefühlen: Es ist oft so, dass sie weder erlauben, ihre Hand zu halten, noch in der Öffentlichkeit als liebendes Paar aufzutreten; sie schließen selten die Augen beim Küssen und ziehen sich meist schnell aus der Situation, wenn es „zu nah“ wird, zum Beispiel durch gezielt gelegte Termine nach euren Treffen oder bei Distanzbeziehungen klare Festlegungen von Dauer des Aufenthaltes oder Zeitpunkten.
  7. Sie erklären sich und ihr Leben mit ihrer Vergangenheit. „Irgendeine“ Frau oder „irgendein“ Mann steht hinter ihnen, und trägt die Schuld. Dadurch vermeiden sie, sich selbst anzusehen und an sich selbst zu arbeiten, ihre Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und die Last der negativen Erfahrungen zu verringern. Sie wollen in den meisten Fällen so verhärtet und unnahbar bleiben, um die Gefahr, erneut verletzt zu werden und die Kontrolle zu verlieren, aus dem Weg zu gehen.
  8. Sie legen viel Wert auf eine Sache: Das kann Sex sein, ein Kind oder Geld/Beruf. So transportieren und kanalisieren sie Gefühle. Sie würden selten aus reinem Gefühl oder Liebe zum Partner handeln, sprechen oder bleiben.
  9. Sie lenken sich durch den Partner oder Liebe von ihren eigenem Seelenleben ab und „nutzen“ ihn, um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. So würden sie eher in Zeiten der empfundenen Einsamkeit, die schwer auf ihnen lastet, Treffen haben wollen, als in Zeiten, in denen sie mit ihren Sachen beschäftigt sind.
  10. Sie nähren deine Gefühle, in dem sie Aufmerksamkeit von dir verlangen und suggerieren so, dass du gebraucht wirst. Man selbst merkt erst spät, dass man mehr gibt und opfert – es ihnen eher recht macht – als man zurückerhält.
  11. Sie verlangen viel Freiraum oder Zeit für sich und ihr Leben. Jede ungewollte, gemeinsame Zeit wird von ihnen geahndet.
  12. Wenn du sie abweist oder Zeit für dich beanspruchst, nicht erreichbar bist oder dich um etwas kümmern musst, fühlen sie sich ausgeschlossen und bekommen Angst, unwichtig zu sein.
  13. Sie können sich nicht entschuldigen oder Fehler eingestehen und zugeben.
  14. Sie sagen eher, dass sie schlechte Partner wären, als dass sie euch und eurer Liebe/Beziehung eine Chance geben oder sich bemühen, dass es funktioniert – für beide.
  15. Sie wollen höchstens Teil deiner Familie und deines Freundeskreises sein, sich lieber bei dir in deiner Wohnung aufhalten, als umgekehrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dir emotional nicht verfügbare Männer ihre Familie oder engsten Freunde vorstellen, ist gering. So halten sie Distanz.
  16. Sie führen eher Fernbeziehungen oder haben Affären, um eine von vornherein natürliche Distanz und verständliche Erklärung für ihr Handeln zu haben.
  17. Sie strafen ohne Erklärung jede noch so kleine Kränkung und Verletzung mit Schweigen, Rückzug und passiver Aggression, anstatt in ein ehrliches und offenes Gespräch zu gehen, in dem sie den Partner auf seine Handlungen ansprechen würden.
  18. Sie tun sich schwer, ehrlich und reflektiert über ihre Gefühle zu sprechen und vermeiden Gespräche dieser Art, brechen sie abrupt ab oder lenken ab. Umgekehrt verbieten sie dir ebenfalls solche Gespräche.
  19. Sie sind in den meisten Fällen grandiose LiebhaberInnen, vermitteln Innigkeit und Leidenschaft, tiefe Verbundenheit beim Sex, aber im normalen sozialen Kontakt sind sie eher in sich gekehrt oder sogar abweisend.

 

Der Grund für emotionale Nichtverfügbarkeit: Deine (und seine) Gefühle machen ihm Angst

wovor hat er angst?

Ist man an einen emotional nicht verfügbaren Mann „geraten“, kann man versuchen, mit ihm ins Gespräch zu gehen. Beziehungsangst ist keine Pest, keine Seuche und auch keine ernsthafte psychische Störung, auch wenn sehr häufig ein ausgeprägter Narzissmus als Schutzmaßnahme genutzt wird.

„Was brauchst du?“
„Was hat deinen Rückzug verursacht?“
„Bist du unzufrieden mit unserer Situation?“

Bring ihn zum Reden und stelle kurze, offene Fragen. Lass ihn ausreden, signalisiere ihm Verständnis und Respekt für seine Gefühlswelt. Ich gehe ausführlich in meinem SAFE US Online Programm „Navigiere seine Bindungsängste“ darauf ein, dass KOMMUNIKATION das A und O ist. Kontraintutitiv, auch wenn es dich zerreißen mag, versuche jedes Gespräch ohne deine (berechtigten) Erwartungen und Bedürfnissen zu führen. Finde heraus, was ihn innerlich scheucht.

Entgegen der weitläufigen Meinung gibt es durchaus Personen, die um ihre Angst wissen und bereit sind, diese anzusehen und anzugehen. Was definitiv weniger hilfreich bis kontraproduktiv ist, ist den beziehungsängstlichen bzw. gefühlsängstlichen Menschen zu drängen, zu zwingen, zu überrennen oder Deadlines bzw. Auflagen zu vergeben. Sie können Schritt für Schritt in Richtung „Sicherheit“ gehen, wenn man ihnen die Zeit lässt. Das werden sie aber aussprechen, wenn sie die Bereitschaft dazu haben. Die Ergebnisse werden sich auch in der Beziehung sichtbar machen. Sollten sich keine Ergebnisse einstellen, auch keine kleinen Schritte, so gibt es auch keine Bereitschaft. Wenn keine ehrliche und willige Absicht, an sich und seiner Angst – vor allem gemeinsam – zu arbeiten, die Angst zu bewältigen, ausgedrückt und gezeigt wird, dann gibt es auch keine Absicht.

Sich dann noch weiter auf den emotional distanzierten Partner zu konzentrieren, weiterhin zu hoffen, dass der- oder diejenige irgendwann doch noch bereit ist, ist eine Illusion. Es ist sehr viel sinnvoller, sich dann zurückzuziehen. Rückzug ist auch dann die richtige Wahl, wenn von ihm oder ihr die Beziehung beendet wird. So schmerzhaft es auch sein mag, wenn es zu einer Trennung aus Angst vor Beziehung oder Liebe kommt, gehe nicht blindlings zu der Person zurück, hoffe nicht ins Blaue, glaube nur, was du siehst und nicht, was schön klingt, aber vor allem: Renne demjenigen nicht hinterher. Das würde direkt in die Wunde und das Kontrollbedürfnis desjenigen spielen.

Es gibt leider keine angenehme oder leichte Art, einen beziehungsängstlichen Menschen oder emotional nicht verfügbaren Menschen dazu zu bekommen, einen zu lieben oder sich bereitwillig und vertrauensvoll auf eine Liebesbeziehung einzulassen. Die Person muss allein die Bereitschaft und den unbedingten Willen mitbringen, sich einzulassen und an sich zu arbeiten.

 

Was du tun kannst, wenn du selbst Angst vor Gefühlen hast

Ertappt man sich dabei, dass man seine Gefühle oder die des anderen nur schwer aushält, kann es ein Hinweis darauf sein, sich seine Gefühle (auch die negativen, die Schattenseiten) anzusehen und zu reflektieren, woher sie kommen. Wir sind heutzutage zu schnell mit der Erklärung, es müsse zwingend am anderen liegen. Derjenige tut dies, was uns missfällt und das, was wir nicht leiden können oder schon von unseren vorherigen Partnern kennen (und nie wieder erleben möchten).

emotional nicht verfügbare Männer überzeugen

Beziehungs- und gefühlsängstliche Menschen sind per se emotional nicht verfügbare Männer und Frauen, weil sie Schwierigkeiten mit dem Normalen, dem Alltag, dem Unspannenden, dem Langweiligen, dem Monotonen, den Fehlern des Partners und ihren eigenen haben. Sie ertragen das Zwischendrin kaum, sei es, aus Angst, sich selbst zu verlieren oder aber aus Angst vor dem Verlust des anderen. Sie müssen lernen, dass weder sie, noch sonst jemand perfekt ist. Jeder macht Fehler. Solange wir alle Menschen sind, das schrieb ich bereits im Artikel über 10 Erinnerungen an dich selbst, werden wir Fehler machen, auch wenn wir uns noch die größte Mühe gäben, keine zu machen. Das Gefühl, dass es immer Aufs und Abs gibt, nach Höhen Tiefen folgen können und auf Tiefen wieder Höhen, ist ihnen zwar theoretisch klar, aber schwer erträglich. Es macht ihnen einfach Angst. Unsicherheit ist eine Last und Qual zugleich.

Sie leiden, wenn sie geben müssen, ohne zu bekommen. Sie leiden, wenn sie das Gefühl haben, weniger wichtig zu sein als der Alltag und das Leben des Partners. Sie beziehen es auf sich und ihre vermeintliche Unzulänglichkeit. Auch, wenn sie das gern verdecken oder abstreiten. Es ist leichter, den anderen die Schuld zu geben oder wegzusehen. Gefühle auszuhalten bedeutet, a) seine eigenen auszuhalten, unter anderem auch die eigene Angst, und b) die fremden Gefühle auszuhalten, unter anderem auch fremde Angst. Und eben genau das fällt emotional nicht verfügbaren Männern und Frauen schwer. Sie wissen weder mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen noch mit den Gefühlen anderer.

 

Keine reine Männersache

Beziehungsangst oder Bindungsangst wird zu oft Männern angelastet, dabei sind zunehmend Frauen davon betroffen. Zudem gehen die Tendenzen, gerade in Bezug auf Untreue, immer stärker in die Richtung des weiblichen Geschlechts. Auch das Muster der „Ewigen Geliebten“ fällt in die Kategorie passive Bindungsangst.

Aber gleich, ob Mann oder Frau: Sich nicht fallen lassen zu können, heißt ganz menschliche Angst,

  • nicht angenommen zu werden,
  • aus Misstrauen oder aus Angst, nicht zu genügen,
  • aus Angst, verletzt zu werden oder verlassen zu werden und sich wieder aufrappeln zu müssen,
  • sich selbst nicht(s zu) trauen,
  • lieber die Kontrolle behalten zu wollen und eine Situation zu ihren Gunsten zu steuern, sodass es erst gar nicht zum schmerzhaften Fall kommt.

Man würde beispielsweise eher eine oberflächliche oder emotional distanzierte Beziehung führen, eine, in der der andere augenscheinlich verliebter ist, als man selbst oder eine abhängige Beziehung, in der man führen kann, statt einer emotionalen und erfüllten Liebesbeziehung.

Aber: Menschen mit Angst vor Beziehungen und Gefühlen sind nicht gestört. Sie sind (noch immer) verletzt und verängstigt. Wer bereit ist, sich diese Verletzungen aus alten Beziehungen anzusehen und an seiner Angst zu arbeiten, der kann in Zukunft bereit werden, in tiefe, innige und liebevolle Beziehungen zu gehen. Angstfrei.

Auch du als Partnerin kannst dem Mann deines Herzens helfen, seine Angst Stück für Stück in Vertrauen zu wandeln. Erfahre mehr, wenn du auf das Bild klickst:

Was du gegen die Angst deines Partners Partnerin machen kannst

 

Erkenne gesunde Bindungsstrukturen

Stell dir vor, du wüsstest binnen von 2-3 Dates, wer für dich gemacht ist und wer nicht. Selbst auf Manipulationen wüsstest du zu reagieren – integer und angstfrei.

>> Ade Zufallsliebe <<

Coach für Frauen und Männer bei Ängsten

Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein?, Mutter- und Vaterwunden, Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst. Anfragen und Beratungen >>

 

8 Kommentare

  1. Ich hab selten einen Artikel gelesen, der mir so aus der Seele spricht bzw aus meiner Gefühlswelt. Ich weiblich 24 bin genau all das da oben. Bin ein paar mal an Männer geraten, die mich immer von heute auf morgen verlassen haben obwohl ich alles gegeben habe und daraus geschlossen habe, dass ich wohl nie Genüge. Ich sehne mich nach einem Partner und sobald der „perfekte“ da ist habe ich Angst und ergreife die Flucht… Paradox und nervig. Wie ein unendliches suchen -und-fangen-Spiel, bei dem man kurz davor aufhört und Rollen tauscht.

    Antworten
  2. Liebe Frau Menzel, ich habe in Ihren Texten die Antworten gefunden, nach denen ich seit Wochen suche!
    Ich habe mich Anfang Dezember 2017, in eine Beziehung eingelassen, die Anfang April 2018 endete. Die Argumente: ich würde zuviel Zeit mit ihr verbringen wollen, sie würde enorm viel Autonomie benötigen und ich enorm viel Bindung und aus diesem Grunde kann es nicht gehen. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Das, was Sie beschreiben, deckt sich nahe zu zu 100% mit dem, was ich erlebt habe: Hochintensives Bemühen um mich (ich befand mich in einer Beziehung – nach 16 J. mit entsprechenden Defiziten), und nachdem mein Bindungsrezeptoren getriggert waren, eine Umkehrung des Beziehungsverhaltens – ich wurde der Treibende: je tiefer ich mich einließ, je größer wurde der Abstand den sie brauchte. Allerdings gab es eine Vorgeschichte, die mir bekannt war, deren Brisanz ich allerdings unterschätzt habe. Zumindest weiß ich nun, dass es nicht nur an mir lag, wie sie mir einzurden versuchte. Das macht die Sache zwar nicht leichter für mich, gibt mir aber die Möglichkeit, einen rationalen Abstand einzunhmen, da ich kausale Zusammenhänge erkenne und weiß, dass das Ende der Beziehung, vor der sogenannten Altagsphase unausweichlich war.

    Herzlichen Dank!

    Antworten
    • Sehr gern, Herr Schuhmacher!
      Alles Gute für Ihren weiteren Weg wünsche ich Ihnen,

      Janett Menzel

      Antworten
  3. Guten Tag Frau Menzel,
    ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Ich habe selbige Erfahrung mit einem Menschen wie er – und wie Sie diesen exakt in Ihrem Artikel beschreiben – gemacht!
    Ihr Artikel gibt mir Kraft jetzt nach der Trennung damit abzuschließen und das Ganze zu verstehen! Meine Trauer über das Ende mit der Person nimmt mit jedem Lesen des Artikels ab. Stattdessen steigt wieder das Selbstvertrauen durch das Bewusstsein, keine gravierenden Fehler begangen zu haben – außer jemanden geliebt und mit offenen Armen in sein Herz gelassen zu haben! Meine Trauer schlägt gerade in Mitleid für diese Person um, da sie vermutlich nie in den Genuss einer geborgenen Beziehung kommen wird.
    Nochmal Danke für Ihre Zeilen!
    LG, Nyllo

    Antworten
    • Liebe Nyllo,

      es freut mich, dass ich Ihnen auf Ihrem Weg etwas weiterhelfen konnte.
      Für die Zukunft deshalb alles, alles Gute!

      Janett Menzel

      Antworten
  4. Ich habe eine WhatsApp bekommen, dass er mich nicht verdient hätte und er mich nit unglücklich mache. Das war nur der Schlusspunkt eines Jahres voller quälender Fragen, warum ich „alles“ bin, was er wollte und er sich dennoch mehr und mehr entfernte. Diese Erfahrung ist niederschmetternd und hat mir teilweise im wahrsten Sinne die Luft geraubt. Der plötzliche Rückzug tut verdammt weh. Man hat nicht nur eine Lebensvision verloren und seinen Partner sondern auch einen besten Freund. Ihre Artikel helfen mir, nicht ständig zu weinen und das Verhalten rational zu erklären. Ich gebe mir jetzt keine Schuld mehr und versuche das Gefühl zu bewältigen, dass ich ihn im Stich lassen musste. Ich hätte ihm gerne seine Ängste genommen. Ich hoffe, dass all dies nicht zu viele Schäden in meinem Inneren hinterlässt. Dies zu lesen hilft. Vielen Dank für Ihre Zeilen!

    Antworten
  5. Hallo
    Supper bericht.
    Ich bin leider auch betroffen von der Bindungsangst. Trotz diversen Therapien habe ich es nocht geachaft sie loazuwerden. Wie haben sie das geschaft. Ich brauche so dringend hilfe!!
    Danke

    Antworten
  6. Hallo Frau Menzel,

    ich bin ebenfalls an einen Menschen geraten, der mich von heute auf morgen fallen gelassen hat. Obwohl alles nach total viel Glück und Freude aussah.
    Ich kämpfe damit, wie ein Mensch jemanden fallen lassen kann und von heute auf morgen angeblich keinen Gedanken mehr an mich hat. Die kühle in den Gesprächen nach dem Schluss und alles was mit mir zu tun hat, wurde anscheinend sofort vergessen. Manchmal hab ich das Gefühl, er kennt mich gar nicht mehr. Auch wenn ich ihm am Vortag was erzähle, hat er es am nächsten Tag vergessen. Ist das normal? Und das 4 Wochen nach der Trennung?

    Ich habe Ihren Artikel gelesen und vieles passt einfach. Ich frage mich, was geschieht in und mit ihm, wenn ich ihm den Artikel schicke? Erkennen sich die Menschen darin wieder? Die Gefahr besteht natürlich, dass ich ihm die Augen öffne und er für die nächste Frau sich ändert. Dabei wünsche ich mir, dass er das für mich macht. Aber anscheinend bin ich ja so aus seinen Gedanken weg, dass ich da gar keine Rolle mehr spiele

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