Hilft Hypnose gegen Angst, Stress und gar Panikattacken?
Das fragen sich viele: zurecht. In meiner Angstzeit war mir nie der Gedanken gekommen, Hypnose bei Angst, innerer Unruhe und anhaltendem Stress auszuprobieren. Mir fehlte auch das Wissen über diese Heilmethode – dass sie bereits vielen Betroffenen schnell und effektiv geholfen hat. Und mich hatten einige Vorurteile im Griff: Ich glaubte dem Fernsehen und Show-Hypnosen mehr als Erfahrungsberichten Betroffener. Rückblickend ein Fehler.
Ein Selbstversuch und Gespräch mit dem Berliner Hypnotherapeuten Jojo Weiß
Als ich an dem milden Oktobermorgen nach Berlin Tempelhof fahre, bin ich gelassen. Ich habe keine Vorstellungen darüber, was gleich mit mir geschehen wird. Ich weiß nur, ich werde Hypnose gegen Angst ausprobieren – für meine Leser/-innen und für mich. Zwischen 10 und 12 Uhr würde der Berliner Hypnotherapeut Jojo Weiß versuchen, mir meine Stress-Ängste auszutreiben, die in der Vergangenheit ewig oft leidvolle Panikattacken ausgelöst hatten. Heute ist die Panik zwar weg, aber das, was sie schützen wollte, ist noch da: meine Angst vor Selbstverlust, Versagen und die ewigen Zweifel in meiner Selbstständigkeit. Sie sorgt dafür, dass ich schnell nervös werde, vor allem bei Druck und Zeitnot. Sie hält mich an, mich zurückzuziehen, damit mir mehr Zeit bleibt.
Meine Ängste haben ihr eigenes Leben – und eigene Probleme: Sie sind launisch und zickig, distanziert und mitunter eiskalt. Wenn zu viel Trubel in meinem Leben herrscht, kommen sie mit großem Getöse und Vorschlaghammer heraus und verschaffen sich Raum. Sie glauben, sie müssten mich schützen: vor Menschen, Stress und Fehlern. Sie unterbrechen mich. Ihre Wut auf Menschen, die mir meine Träume und Entscheidungen madig machen wollen, kennt keine Worte. Sie wollen Brücken abbrechen, Trennungen einleiten. Selbst wenn es Menschen sind, die ich liebe, fordern sie, mich zurückzuziehen, um mir Freiraum zu schaffen – zum Beispiel für meine Selbstständigkeit. Sie meinen es nicht böse. Sie wollen nur verhindern, dass ich mich von mir – meinen Bedürfnissen und Zielen – entferne. Leider ist der Tonfall und Trennungswille meiner Angst sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Mit ihr zurechtzukommen, ist äußerst schwer.
Der Hypnotherapeut Jojo Weiß wusste im Vorfeld, worum es mir in der Hypnose gehen wird. Ich beschrieb meine Thematik und vor allem, worin sie mich bremste und lähmte. Dann stellte er mir die bekannte Coaching-Frage:
„Woran würdest du merken, dass sich deine Angst gelegt hat?“
Und ich begann, zu überlegen.
- Würde ich fortan selbst schwierige Termine tiefenentspannt und gelassen wahrnehmen?
- Würde sich meine Angst vor Fehlern in Ruhe und Vertrauen wandeln?
- Würde ich es ausgeglichen hinnehmen können, wenn ich in Hochphasen kaum Freiräume hätte, und cool bleiben können, wenn wieder einmal etwas nicht funktionierte?
- Gäbe es überhaupt noch Grenzen für meine Angst, die mich immer wieder zu Distanz gegenüber allem Schwierigen animiert hatte?
Als ich vor seiner Praxis, die er joweissco nennt, noch einmal kurz inne halte, lese ich, was in großen Lettern auf seinem Ladenschild steht: „Hypnose mit Herz und Hirn“. Im Nachhinein bringt mich das zum Lächeln, weil es genau das ausdrückt, was in den Hypnosesitzungen geschah:
Ich erlebte in der kurzen Dauer von 90 Minuten vertrauensvolle Herzlichkeit und Klarheit – mit und durch Verstand. Und ich bin sicher niemand, der fremden Menschen bereitwillig seine Sorgen und tiefsten Gefühle anvertraut. Doch schon, als ich seine Praxis betrat, wusste ich: Hier bin ich gut aufgehoben. Hier ist es in Ordnung, Mensch zu sein und Angst zu haben. Hier würde ich meine Angst ablegen können. Denn Jojos Präsenz war von Anfang an von Fürsorge, herzlicher Offenheit und urteilsfreiem Respekt gekennzeichnet.
Was ist Hypnose und wie kann Hypnose gegen Angst und Panik helfen?
Hypnose ist 4000 Jahre alt. Bereits Platon (4. Jh. v. Chr.) beschrieb die heilende Wirkung in seinen Schriften. Heute gilt Hypnose gegen akute Stresssymptome, Angst und sogar Panik als intensive Kurzzeittherapie. Im Vergleich zu anderen Therapieformen (z. B. Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse) erzielt Hypnosetherapie in wesentlich kürzerer Zeit positivere Ergebnisse. Im Schnitt benötigen Klienten zwei bis vier Sitzungen, um die erwünschte Verhaltensänderung oder Heilung in ihrem Alltag umzusetzen.
„Das erklärt auch, warum viele Besucher in die Hypnosepraxis kommen, die schon mehrere Therapien ohne den gewünschten Erfolg durchlaufen haben. In der Hypnose findet eine direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein statt, also mit dem Teil des Geistes, der maßgeblich an Verhaltensänderungen und persönlicher Entwicklung beteiligt ist. Es ist der Teil in dir, der dafür sorgt, Probleme zu lösen, die du bisher mit deinem bewussten Verstand nicht auflösen konntest“, erklärt Jojo Weiß.
Hypnose ist also hervorragend geeignet, um alle Formen und Schweregrade psychischer Ungleichgewichte zu behandeln.
Es verwundert daher kaum, dass Hypnose seit 2006 vom wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie anerkannt ist. Sie findet in Arztpraxen, Coachings und Psychotherapien statt.
„Es hat sich in vielen Fällen gezeigt, dass die Hypnose durch ihre intensive, gezielte Arbeit mit dem Unbewussten einen schnelleren Heilungsprozess ermöglicht als herkömmliche Therapien“, erzählt Jojo Weiß.
Über Jojo Weiß – Hypnosetherapeut, Heilpraktiker, Business Coach, Vater und Mensch
Jojo Weiß arbeitet seit einigen Jahren als Heilpraktiker für Psychotherapie in Berlin Tempelhof. Vor seiner Tätigkeit als Hypnosetherapeut und Auftrittscoach stand er mehr als 20 Jahre als Moderator und Comedian auf der Bühne und im Fokus der Öffentlichkeit. „Das war eine Zeit, in der mir Hypnose und mentales Training im Umgang mit Ängsten und Stress extrem hilfreich waren.“ Vor allem kennt er seine Arbeit am eigenen Leib: Mithilfe der Hypnose konnte er seine posttraumatische Belastungsstörung überwinden. Er bringt heute mehr als 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Stressbewältigung in jede einzelne seiner Sitzungen mit ein.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind:
- Behandlung von Ängsten und deren Begleiterscheinungen (z. B. soziale Phobie, generelle Angst, Flugangst, Prüfungsangst, Redeangst, Höhenangst, Panikattacken, Angst vor Tieren)
- Lebenskrisen
- hypnotische Rauchentwöhnung und Gewichtsreduktion
- Beziehungskrisen überwinden, Verlustangst
- Blockadenlösung
- Burn-Out Prophylaxe
- EMDR
- Entspannungshypnosen
- Hypnoanalyse und Hypnosetherapie
- Lern- und Prüfungsvorbereitung
- Schmerzbewältigung
- Sexualtherapie
- Stressbewältigung
- Trauerbewältigung.
Die Hypnosesitzungen – Was währenddessen und danach geschah
Die erste Sitzung
In der ersten Sitzung konzentrierten wir uns darauf, dass es mir gut ging, ich mich so wohl wie möglich fühlte. Welche Farbe darf das Licht im Raum haben? (Blau!) Was geschah in den letzten Jahren, das meine Angst vor Selbstverlust prägte bzw. festigte und was war der Nutzen dieser Angst? Welche Kraftressourcen habe ich? Welche Umstände ziehen mich runter?
Wir besprechen für eine Stunde die Ausgangslage, um für Jojo eine Wissensbasis zu schaffen, die er dann in der Hypnose nutzen kann. In meinem Fall handelte es sich um die Änderung meiner Reaktionen bei Zeit- und Termindruck, aber auch in Situationen, die ich wenig gegenseitig empfand. Wer schon einmal in einem Coaching saß, der weiß, dass u. a. mit sogenannten Ankern gearbeitet wird. Mittels Berührung bestimmter Punkte des Körpers werden so positive Erinnerungen und Gefühle verankert. Jojo berührte mich am Handgelenk und an der Schulter, immer wenn er merkte, dass mir eine zielführende Konfrontation im Geiste zu nahe ging. Doch ich war entspannter, als es schien, denn ich nahm meine sonstigen negativen Gefühle zwar wahr, aber nicht ernst. Ich bewegte mich in ungewohnt tiefen Entspannungszuständen, die ich nicht einmal aus dem Autogenen Training kenne.
„Oft höre ich von meinen Praxisbesuchern, dass sie sich in Windeseile öffnen konnten, im Ambiente meiner Praxis und in Gegenwart meiner Person. Mir fällt es leicht, die Voraussetzungen für eine schnelle und zugleich tiefgreifende, anhaltende Veränderungsarbeit zu schaffen. Auch wenn es ein großes Wort ist, aber für mich hat es in erster Linie mit Liebe zu tun – mit einer allumfassenden Liebe oder wie es Paracelsus formulierte: Die beste Medizin für den Menschen ist der Mensch. Ich denke, damit ist der zu behandelnde Mensch genauso gemeint, wie der Behandler. Heilung durch Selbstliebe und liebevolle Zuwendung eines anderen.“
Neben der Spur
Als wir mit der Hypnose nach einer Stunde fertig waren, stand ich den restlichen Tag neben mir. Ich fühlte mich wie eine gesperrte Autobahnspur: Während links und rechts die anderen Autos vorbeifuhren, lag meine Spur still und ruhte – ein wunderschönes Gefühl. Doch ich spürte auch die innere Leere: Es war ein neuer Platz vorhanden, den ich beliebig befüllen konnte, mit allem, was mir guttat. Doch da war wieder diese Frage, die mich seit 2013 begleitet: Was tut mir gut? Während Angst vor Selbstverlust häufig darauf konzentriert ist, dass man Schlechtes vermeidet, verdrängt sie ebenso oft, dass Abwehr allein noch lange nicht für ein zufriedenes Leben ausreicht.
Die Hypnose hatte bewirkt, dass ich umdenken und entscheiden durfte, womit ich diesen wundervoll leeren Platz füllen würde. Das beunruhigte mich, aber ich wusste: Was auch immer in mir vorging, es würde positiv sein. „Ich habe mich entschieden, schwerpunktmäßig mit der Hypnoanalyse zu arbeiten, weil es bei dieser ursachenorientierten Form der Hypnose das Ziel ist, in nur wenigen Sitzungen die Gründe des Problems zu finden, sie aufzulösen und neue, stimmigere Verhaltensweisen zu etablieren.“ Den Grund meiner Angst behalte ich für mich, aber so viel sei gesagt: Wir fanden ihn schnell. Und es war ein ganz anderer als bislang angenommen.
In den Folgetagen war es still in mir. Nichts Störendes kam an mich heran. Ich konnte arbeiten, Projekte abschließen, ruhig und ohne Angst bleiben – auch im größten Stress.
Die zweite Sitzung
In der zweiten Sitzung fiel es mir noch leichter, der Heilmethode mehr und mehr zu vertrauen. Ich lernte alte und neue Gefühle kennen, erinnerte mich an früheste Ereignisse in meinem Leben, vor allem an Menschen, die seit 30 Jahren tot sind, aber mir alle Freiräume und Aufmerksamkeit geschenkt hatten, die mir so sehr fehlten.
„Meine Aufgabe als Therapeut und Coach besteht darin, gemeinsam eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, einen geschützten Raum, in dem nachhaltige Veränderung möglich ist. Jeder Mensch ist grundsätzlich in der Lage, Hypnose zu erleben. Jeder kann Hypnose, jeder kennt Hypnose“, erzählte mir Jojo. „Wenn du im Kino in einen spannenden Film eintauchst, dich mit den Darstellern freust, lachst, mitleidest – all das, obwohl keiner der Schauspieler wirklich im Raum ist … Es genügen ein paar Lichtstrahlen auf der Leinwand, mit Musik unterlegt, und deine Entscheidung, dich auf diesen Film einzulassen.“
Ich muss heute zugeben, dass es mir ähnlich leicht fiel. Ich hatte keine Bedenken, mich Jojo und der Heilmethode anzuvertrauen. Wer seine Angst wirklich dämpfen und besiegen will, ist bereit, fast alles dafür zu tun. Wer Hypnose für einen guten Weg hält, sollte jedoch auf die Ausbildung, Berufserfahrung und Zertifizierungen des Therapeuten achten. Bei Jojo Weiß wusste ich, dass er bei namenhaften Ausbildern und wahren Ikonen auf dem Gebiet gelernt hatte: „Ich habe großen Wert auf eine fundierte und hochwertige Ausbildung gelegt. Meine Ausbilder sind national und international anerkannte Experten in den Bereichen Hypnose, Coaching und Psychotherapie. Ich selbst bin vom ältesten und weltgrößten Hypnoseverband, dem National Guild of Hypnotists, kurz NGH, zertifiziert.“
Alles nur Show? Zwischen Fernsehen & Wirklichkeit
Was man aus dem Fernsehen kennt, stimmt nicht für die Hypnotherapie. Wie in einer normalen Therapieform ist auch hier der Therapeut auf die Mithilfe des Klienten angewiesen. Aber ich muss Jojo auf die üblichen Vorurteile ansprechen, ihn fragen, was es damit auf sich hat. Seine Antwort: „Hypnose ist Teamarbeit, etwas, das nur zusammen funktioniert. Dabei bin der Begleiter, Stimme, Coach, Trainer. Du bist diejenige, die die Veränderungsarbeit leistet: Ich mache nur Angebote, biete Vorschläge an, Varianten und Möglichkeiten. Wir beide kommunizieren während der hypnotischen Trance ständig miteinander. Hypnosetherapie ist Arbeit auf Augenhöhe.“ Die Vorurteile, Hypnose würde Menschen gegen ihren Willen Dummes oder Ungewolltes tun lassen, stimmen also nicht. „Es gibt kein Machtgefälle. Hypnose ist kein Schlaf. Man ist in der Hypnose weder willenlos noch bewusstlos“, erzählt er. Und ich habe tatsächlich keine Dinge erzählt, die ich nicht wollte oder tat gar währenddessen Dinge, an die ich mich nicht erinnern kann. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich unsere Sitzungen mitgeschnitten hatte, um sie mir im Nachhinein anhören zu können.
„Abgesehen von den Showhypnosen im Fernsehen, welche Vorurteile haben Klienten noch vor einer Hypnosetherapie Behandlung?“, frage ich Jojo Weiß zuletzt. „Immer wieder höre ich, Hypnose sei nur etwas für willensschwache Menschen. Warum gönnen sich dann ausgerechnet Spitzensportler, Redner und Leistungsträger aus der Wirtschaft einen Mentalcoach?“, fragt er hypothetisch. Jojo weiß, dass diese Menschen für sich erkannt haben, dass sie durch Hypnose und mentales Training noch mehr Zugang zu ihrem Potential finden können. „Hypnose ist keine Zauberei, auch wenn es manchmal den Anschein hat.“ Hypnose – sei es Teil eines Coachings oder einer Therapie – verfolgt ausschließlich den Zweck des Klienten, in den meisten Fällen der Gesundung und Heilung von einem Leiden. „Es geht um das Erreichen einer gewünschten Verhaltensänderung.“
Hand auf’s Herz: Hilft Hypnose gegen Stress und Ängste?
Besonders bei Angst, Panikattacken sowie Süchten und Schwierigkeiten im Umgang mit blockierenden Verhaltensweisen wünschen sich die Klienten nichts sehnlicher, als ihre bedrückenden Gefängnisse wieder verlassen zu dürfen. Sie wollen sich frei bewegen, keine Furcht oder Enge mehr spüren, wollen von ihren Anhaftungen und einschränkenden Erfahrungen erlöst werden. Wenige von ihnen haben Vertrauen in ihre alleinige Wirksamkeit und brauchen jemanden, der sie unterstützt und von außen Hilfestellung leistet, die im Inneren der Betroffenen ankommt. Wer Angst und Panikattacken kennt, weiß, wie schwer Selbsthilfe sein kann. Meist fehlen die Strategien oder passenden Methoden, um die gewünschte Erlösung ins Rollen zu bringen. Hypnose wirkt von außen, weil sie im Inneren ansetzt.
Eines meiner Symptome zeichnete sich bei vielen Terminen ab: Ich war schon im Vorfeld gestresst, konnte die Enge, die aus der Stress-Angst in meinem Körper entstand, bereits im Voraus „abrufen“, als würde mich mein Körper und Geist ermahnen, mich auf die Mangel-Ich-Zeit vorzubereiten. Allein meine Gedanken an Situationen, die mich stressen könnten, reichten, um mich tatsächlich gestresst zu fühlen – mich nicht zu spüren. So fühlten sich viele Termine für mich an.
Die Stimme meiner Angst hätte früher schon im Voraus gemeckert: „Du wirst viel zu wenig Zeit für dich haben. Was hast du dir denn dabei wieder gedacht?“ Aber nicht heute. Ich fühle mich wie hypnotisiert. Im wahrsten Sinne des Wortes.
joweissco – Hypnose mit Herz und Hirn
Jojo Weiß – Hypnosetherapeut / Heilpraktiker (Psych)
Kaiserin-Augusta-Str. 68, 12103 Berlin