Viele fragen sich: Wieso ausgerechnet ich? Wieso sind sie so psychisch belastet mit Stress, Burnout, Depression, Angst oder Panik? Auch ich habe mich das jahrelang gefragt. Bei mir ging es durch einen Job los, in den ich nicht hineingehörte und in dem Menschen an meiner Seite waren, die mich an manchen Tagen durch ihre Launen zur Verzweiflung brachten. Ich war (und bin es noch) ein Leistungstier. Was ich anfasse, mache ich richtig oder gar nicht. Aber in Zeiten von flachen Hierarchien, gewissenloser und allesfressender Ellenbogen-Teams hat das seinen Preis. Doch ich hörte nicht auf…meinen Körper. Meine Symptome mit Panikattacken begannen 2007 und zeigten sich auch noch Jahre später immer und immer wieder, bis ich eines Tages verstand, dass sie (ausgelöst durch Überarbeitung/Burnout) Symptome waren, die einen viel größeren Sinn und Zweck verfolgten.
Wenn’s schnell gehen muss: Lebenssinn & Berufung durch Burnout, Angst und Panik?
Meine Symptome wollten, dass ich ihnen zuhöre, damit ich endlich aufhöre, eine Rolle zu spielen, die mir schon lange nicht mehr stand. Angst und Burnout, Panikattacken und heftiger Stress im Vorfeld sind – so lernte ich – wie eine alte, längst vergessene Schrift, die man entziffern muss. Ich fand zum Schreiben zurück, eine Leidenschaft, die ich zuletzt in meiner Jugend auslebte. Ich erinnerte mich wieder an meine Träume und an das, was ich wirklich wollte und brauchte, ohne Fremdbestimmung. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aber war, dass ich selbst Enttäuschungen auf allen Wegen erlebte, weil ich ungewollte Dinge tat, um niemanden zu enttäuschen. Aus meiner Angst vor Schmerz, Getrenntsein und Einsamkeit handelte ich für andere und rannte eigentlich direkt zu meinen Hauptthemen hin, während ich glaubte, ich könnte sie so vermeiden.
Wenn ich heute zurückdenke, müsste ich mich eigentlich bei meinem damaligen Arbeitgeber und den zeitweilig so verhassten Kollegen bedanken: Denn sie brachten mich direkt an einen Punkt, an dem auch mein Körper sagte, dass es Zeit war, loszulassen und mich und meine Wahrheit zu erkennen. Durch die Wellen an Panikattacken, meine totalen Erschöpfungszustände und all die daraus resultieren Gefühle war ich gezwungen, hinzusehen. Es ging gar nicht mehr anders. (Deshalb bin ich auch kein Freund der kognitiven Verhaltenstherapie im alleinigen Sinne, sondern ein Verfechter der Gesprächstherapie, Psychoanalyse, Familienaufstellungen, energetischen Verfahren, Körper-, Kunst- und Musiktherapie, Licht- und Aromatherapie und alle anderen Verfahren, die weniger üblich sind. Weil sie dich DICH erfahren lassen, in einer Tiefe, die die kognitive Verhaltenstherapie bewusst ignoriert. Diese fokussiert den Weg, wie du schnell wieder lebensfähig und funktional wirst. Für die, die erst einmal wieder funktionieren müssen (für Kinder, ihren Lebensunterhalt u. Ä.) ist sie ein guter erster Schritt, mit dem es aber nicht getan sein sollte.) Ich erkannte in meiner Gesprächs- und Schreibtherapie zum Glück, dass es mir um mich gehen durfte, nicht darum, wie ich fix wieder fertig für andere werden könnte.
Symptome zeigen dir den Weg zu deinem wahren Ich
Als ich diese Strukturen und Bedeutungen hinter meinen Symptomen verstand, wusste ich, dass ich vieles in der Tiefe meiner Persönlichkeit los- und hinter mir lassen musste. Ich machte nicht nur Bereiche (Liebe & Partnerschaft, Job, Familie, Freundschaften) aus, in denen ich unzufrieden war. Ich trennte mich nicht „einfach“ und kündigte auch nicht „nur“. Ich erkannte vielmehr, wieso und wozu ich diese Schritte gehen musste/wollte und welche weiteren folgen müssten, um meine Ziele zu erreichen. Es ist auch nicht nur mit Trennungen und neuen Jobs getan.
Der Charakter eines ängstlichen Menschen ist so symptomatisch für verborgene und verdrängte Potenziale und Gefühlswelten. Es gibt so viel zu erkennen und zu entdecken, wenn man Angst und Panikattacken, Burnout und Erschöpfungszustände erlebt. Wenn du hinter die Symptome schaust, wirst du unweigerlich deinen Kern finden. Dieser Kern sagt dir, wer du bist und was dein Sinn in diesem Leben ist. Für mich ist er die Seele. Andere nennen diesen Kern das höhere Selbst. Egal, welche Begriffe man verwendet:
Er ist unkaputtbar und sorgt dafür, dass du alles und jeden für seinen (deinen) Sinn in den Wind schießen würdest. Jedes Wort, jede Handlung und jedes Gefühl beschreibt deinen Wegweiser, deine eigene Landkarte zu deiner wahren Bestimmung in diesem Leben auf dieser Welt. Sie liegt verborgen hinter viel stinkendem Müll aus alten Erfahrungen, fremden Bedürfnissen und Ansprüchen, geschürter Angst und gefürchteter Trauer, Schuld und Scham. Hinderlich bei der Ausübung deiner Bestimmung ist nur, dass wir Einsamkeit und das Gefühl des Getrenntseins, der Nicht-Zugehörigkeit fürchten. Nur deshalb sind und waren wir bereit, zu tun, was wir nie wollten und zu sagen, was wir nicht meinten, still zu bleiben, als wir eigentlich laut „Scheiße!“ und „Nein!“ brüllten wollten. Deshalb sollte dieses abwehrende Verhalten zuerst weg.
Traut man sich, diese Erkenntnisse zu erlangen, sich in die eigene (Un)Tiefe zu wagen, steht einem die ganze Welt offen. Ich sage nicht, dass damit keine neuen Ängste an die Oberfläche dringen (und folglich Symptome). Ich sage auch nicht, dass es leicht (für mich) war (oder gerade ist). Es ist kein kurzer Weg zu sich und seiner Berufung, seiner Bedeutung für diese Welt und seiner Bestimmung in diesem Leben. Auch ich spüre Tag für Tag, dass ich zwar auf meinem Weg bin, aber es noch eine kleine Weile bis zum Ziel ist. Ich bleibe noch zu oft stehen und schaue mich um. Aber meinen Kern spüre ich täglich.
Es fühlt sich so viel besser an, zu tun, was man wirklich aus tiefstem Herzen tun möchte und nur die Verbindungen zu pflegen, die ohne Pflicht und Sich-beweisen-Müssen auskommen. Natürlich sind Kunden auf Leistungen aus; immerhin zahlen sie Geld für dein Produkt. Natürlich brauchen Partnerschaften und Verbindungen Gegenseitigkeit und Geborgenheit, um erfüllt und zufrieden zu sein. Aber wenn dein Kern, deine Seele, dein höheres Selbst rebelliert, dann heißt es entweder Prüfe den Umstand/die Person! oder Prüfe dich!. In den meisten Fällen ist es ein Mix aus beidem: die Angst vor Ausschluss und die Angst vor sich selbst. Zu sich zu stehen – ganz frei von Angst vor der Reaktion anderer. Keine leichte Sache – für niemanden.
Wie es sich anfühlt, wenn du auf dem richtigen Weg bist
Dein Kern pumpt konstant Vertrauen und Glücksgefühle in dich hinein. Er ist wie dein zweites Herz, ein Organ, das eigenständig warme, pure und essentielle Wahrheit in deine Adern pumpt. Er schlägt von allein, wenn du ihn achtest. Er bringt deinen Körper auf ein vollkommen neues Niveau an Energie und Belastbarkeit. Durch die mutige Nähe zu deinem Kern wirst du dich zum Beispiel plötzlich trennen können, auch wenn es dir vorher immer schwerfiel. Du wirst ad hoc so konflikt- und durchsetzungsfähig wie noch nie zu vor in deinem Leben. Es wird keine Nahrungsunverträglichkeiten oder sonstige Stresssymptome mehr geben, keine Schlaf- oder Konzentrationsschwierigkeiten. Dein Körper wird dich stattdessen symptomfrei unterstützen – und jederzeit wieder abhalten, von den Dingen, die eben nicht deinem Kern entsprechen.
Hinter deine Gedanken, Gefühle und Handlungen zu blicken, die Ängste und Trauer wahrzunehmen, die deine (Un-)Taten abwehren sollen, gebietet Respekt und zwingt dich vor allem dazu, deine Wahrnehmung von der Welt und dir als Mensch einem Wohlfühl-Check zu unterziehen. Es ist furchterregend und verletzend, wenn man erkennt, wie oft man sich selbst verletzt hat, nur aus Angst, verletzt zu werden. Es tut wahnsinnig weh, wenn man die Wut, die man sonst auf andere hatte, plötzlich als Wut auf sich selbst erkennt. Aber der Mut zur Unvollkommenheit, die eigenen unperfekten, unangepassten Seiten da sein zu lassen, bringt dir eines: Lebendigkeit. In dieser Lebendigkeit wird dir nichts mehr fehlen, was dir nicht steht. Die Gewichtung aller Lebensbereiche und Neuorientierungen in Verbindungen oder Gedanken- und Gefühlsmustern wird so automatisch ablaufen, dass sie dir nicht auffallen werden. Du wirst das, was du vorher so gefürchtet hattest, nicht einmal mehr wahrnehmen. Dir wird kein Rückzug eines vormals so wichtigen Menschen etwas bedeuten, kein Verlust wird dich wirklich verletzen.
Es fühlt sich eher so an, als würde alles abprallen, weil du durch deinen Kern eine unverletzbare und unbrechbare Schutzhülle aufgebaut hast – wie ein Schild aus purem Selbst, das alle potenziellen Gefahren und Menschen automatisiert abwehrt. Dein Kern kehrt sich aber erst dann von innen nach außen, wenn du entsprechend deiner wahren Gedanken und Gefühle handelst. Und das wird belohnt.
Ein riesiges Missverständnis: Was du denkst, was dir deine Symptome sagen wollen, ist falsch
Doch um Freude, Sinn, Glückseligkeit, Vertrauen, Selbstbestimmung und -liebe, Potenziale und Verwirklichung potenzieren und maximieren zu können, muss ein Quäntchen davon da sein. LEIDER glauben die meisten, die unter starkem Stress, Angst, Panikattacken, Burnout/Depressionen usw. leiden, dass sie nichts können, dürfen, sollten. Sie glauben auch, dass es entweder NIE besser würde oder nur dann besser würde, wenn…xyz…einträte, wenn irgendwer endlich irgendwas getan hätte.
ABER: Wenn du bewusst deine Talente, deine unbequemen Gedanken, unangepassten Gefühle und frei selbstbestimmten Bedürfnisse ignorierst und verneinst, dich weder dafür lobst noch andere für ihre wertschätzt, dich und alles, was in dir ist (so wie andere und ihre inneren Welten) verneinst und abwehrst, kann nichts vermehrt und nichts ans Licht gebracht werden. Alles, was du dann bekommst, ist eine Multiplikation (ein Beweis) dessen, was du glaubst, nicht zu sein, nicht zu können und nicht zu haben.
Deshalb kann ich dich nur ermutigen, alles, was du bislang dachtest, was du nicht dürftest, könntest oder solltest, gedanklich ANDERS, NEU und spielerisch vergnügt mit positivem Ausgang durchzuspielen und zu erleben, visionär zu genießen. Denn dieses Probehandeln, wie es die Psychologie nennt, zapft deinen wahren Kern an und lässt ihn langsam immer stetiger aufleuchten. Gehe erste Schritte, sorge proaktiv für Unterstützung durch Förderer, Menschen, von denen du weißt, dass sie dich nicht ablehnen werden. Handele ganz bewusst in Richtung dieses Kerns und erlaube dir, die wahnsinnige Wirkung zu spüren.
Diese Kraft ist in dir – wenn du dich traust, ihr zu glauben.
Wieso du unbedingt Glauben brauchst!
Ich wurde heidnisch erzogen, kenne mich weder mit Religion aus noch praktiziere ich eine. Aber ich stoße in letzter Zeit immer wieder auf Bücher, die eine bestimmte Glaubensrichtung heranziehen, um übergeordnete Glaubensmuster zu beleuchten und zu untermauern. Es spielt in meinen Augen keine Rolle, ob du an Gott, Buddha, Allah, aufgestiegene Meister, Engel, das höhere Selbst, das Universum oder an Schicksal glaubst. Wichtig ist nur, dass du in diesem Glauben einen Halt erfährst, der dich nährt und beizeiten weiterhin in deine Richtung lenkt.
Menschen, denen du vertraust, zu glauben, kann wohltuend sein und Geborgenheit mit auf deinen Weg bringen. Aber Menschen sind immer selbst gesteuert durch Altes und Falsch-Vermitteltes ihrer Eltern und Erfahrungen. Sie sind – wie wir alle – stückweit in ihrem Wert und ihren Glauben an das unendliche Potential eines jeden Menschen vergiftet worden. Deshalb würde ich das, was andere sagen, was du tun und nicht tun solltest, immer mit Bedacht betrachten. Prüfe, ob es mit dir und deinem Kern räsoniert oder ob es deine oder du ihre Angst schürt.
Wenn du auf dem richtigen Weg bist, wird es keine Probleme mehr geben, sondern nur Herausforderungen, die du meisterst. Es ist zweifellos, dass du alle noch so vermeintlich großen Hürden bewältigen wirst. Alles kommt dir vielmehr wie eine Prüfung vor, auf die du bestens vorbereitet bist. Aber wenn Angst mit ins Spiel kommt, weil du fehlgeleitet wurdest, dann prüfe nicht deine gesamte Richtung, sondern nur, was und wer (und wozu/warum) sie auslöste. Du erkennst, was „richtig“ und nur „gut gemeint“ war leicht daran, ob du denkst:
„Ne, dann mache ich das nicht. Hast recht.“ oder aber „Okay. Gut zu wissen. Sollte dieser Fall eintreten, werde ich eine Lösung finden.“
Der zweite Satz zeigt den Weg und das tiefe Vertrauensgefühl, das in dir herrschen wird, wenn es deinem Kern oder deiner Seele entspricht. Das Erstere hingegen zeigt fremde Angst und fremde Wege. Wie du siehst, ist es eine nicht geringe Fusselarbeit, wenn man versucht, sich und seine Wege von anderen abzugrenzen. Aber je schneller du diese Mechanismen und deiner Intuition kennen- und vertrauen lernst, desto eher wird dich deine Seele dafür belohnen und dich direkt zu deiner Berufung und deinem Lebenssinn bringen.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Wer sich „berufen“ fühlt und auf der Suche nach einem Förderer ist, dem helfe ich gern in meinen intuitiven Coachings.
Alles Liebe,
Janett Menzel
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