Ständig und überall hören wir, dass Yoga und Meditation die Schlüssel zur Entspannung, Angstfreiheit und psychisches sowie körperliches Gleichgewicht seien, Schlafstörungen beheben und langfristig gesünder machen würden. Ich habe mich immer gefragt, wieso eigentlich. Nun belegte eine Studie aus dem Juni 2017, durchgeführt von der Coventry und Radboud University, den Grund: Sogenannte Körper-Geist-Interventionen (MBI) wie zum Beispiel Meditation, Yoga und sogar Tai Chi können die molekularen Reaktionen in unserer DNA, die Stress, Ängste und Depressionen auslösen, verändern und umkehren.
Unsere DNA und Stress
Die Studie befasste sich mit insgesamt 18 verschiedenen, anderen Studien der letzten elf Jahre, die das Verhalten unserer Gene bei verschiedenen Achtsamkeitsübungen wie Meditation und Yoga untersucht hatten. 846 Menschen hatten an diesen Studien teilgenommen. Die Wissenschaftler stellten dabei molekulare Veränderungen als Ergebnis von Körper-Geist-Interventionen fest und schlussfolgern daraus den enormen Nutzen dieser für unsere geistige und körperliche Gesundheit.
Sie beleuchteten dabei das Verhalten der Gene: Wie werden Gene aktiviert, um die Proteine zu produzieren, die wiederum die biologische Konstitution unseres Körpers, Gehirns und Immunsystems beeinflussen?
Bei Stressreaktionen wird das sympathische Nervensystem (Sympathikus) getriggert. Es ist für den Kampf-oder-Flucht-Modus bei Stress, Angst und Panik verantwortlich. Dabei wird ein Molekül namens NF-kB ausgeschüttet, welches wiederum darüber entscheidet, wie sich unsere Gene ausdrücken.
Zusammengefasst gesagt, übersetzt dieses Molekül Stress mit der Aktivierung von Genen. Für kurze Stressreaktionen durchaus sinnvoll, doch wenn dieser Vorgang dauerhaft wird, steigt das Risiko für Entzündungen und somit für Folgekrankheiten wie Krebs, vorzeitiges Altern und: psychische Störungen.
Wie Yoga und Meditation unsere DNA verändert
Doch beim regelmäßigen Meditieren, Yoga (alle Arten) und Tai Chi kommt es zu einer Veränderung dieses Vorgangs: Die Produktion des Moleküls NF-kB, u. a., wird vermindert und kehrt somit den Ausdruck der Gene um.
Ein Anti-Entzündungs-Effekt stellt sich ein und damit auch eine Umkehrung des Kampf-oder-Flucht-Reflexes. Diese Umkehrung wiederum stärkt kurzzeitig das Immunsystem und wirkt wie ein „Polster“ bei Stressreaktionen. Deshalb ist es so wichtig, Achtsamkeitsübungen und Yoga längerfristig zu praktizieren, damit unsere täglichen Stresssituationen nicht wieder zu einem Entzündungsrisiko auf molekularer Ebene führen können.
Spätestens jetzt verstehe ich auch den Sinn des Ohrwurms „Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“. Denn Yoga, Meditation sowie Tai Chi verändern unseren genetischen Code und machen uns langfristig ausgeglichen/er, gesund bzw. gesünder, stressresistenter und angstfreier – Stück für Stück.
In diesem Sinne: Namaste!
Alles Liebe,
Janett
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Quelle:
[1] Ivana Buric, Miguel Farias, Jonathan Jong, Christopher Mee, Inti A. Brazil. What Is the Molecular Signature of Mind–Body Interventions? A Systematic Review of Gene Expression Changes Induced by Meditation and Related Practices. Frontiers in Immunology, 2017; 8 DOI: 10.3389/fimmu.2017.00670
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