#4 Fürsorge im Alter: Magdalenas Traum, für ihre Oma da zu sein

In Folge 4 des „Podcast der vergessenen Träume“ widmet sich Host und Autorin Janett Menzel einem oft vernachlässigten Thema: dem Lebensabend älterer Menschen bzw. unserer Großeltern. Als Gast begrüßt sie Magdalena Werner, eine selbstständige Moderatorin und Redakteurin, die den Traum hegt, ihrer Großmutter einen sorgenfreien Lebensabend zu ermöglichen. Magdalena möchte, dass ihre Oma ohne Nöte und Ängste leben kann und stattdessen die Gewissheit hat, Zeit und Geborgenheit geschenkt zu bekommen. Diese Woche führt uns die Folge von sehr persönlichen Fragen auch hin zu einem wichtigen und in Deutschland wenig besprochenen Thema: der Altersarmut.

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Takeaways

  1. Offene Gespräche: Podcastgast Magdalena zeigt, wie wichtig es ist, mit älteren Familienmitgliedern offen über ihre Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen, um ihnen den Lebensabend zu ermöglichen, den sie tatsächlich wollen.
  2. Egoismus reflektieren: Magdalena hinterfragt ihre eigenen Motive, um sicherzustellen, dass sie aus Liebe und nicht aus Selbstbestätigung handelt.
  3. Prägende Rolle: Magdalenas enge Beziehung zu ihrer Oma verdeutlicht, wie stark Großeltern das Leben und die Entwicklung ihrer Enkelkinder beeinflussen können.
  4. Finanzielle Herausforderungen: Die Episode wirft ein Licht auf die Altersarmut in Deutschland und zeigt, wie sie das Leben älterer Menschen beeinflussen kann.
  5. Kampf gegen Einsamkeit: Magdalena spricht über ihre Bemühungen, Einsamkeit im Alter entgegenwirken zu wollen, und betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Initiativen.
  6. Flexibilität durch Selbstständigkeit: Ein Grund mehr, warum sie selbstständig ist – sie hat mehr Zeit für ihre Familie und kann ihrer Oma Planungssicherheit bieten.
  7. Generationen im Dialog: Die tiefen und ehrlichen Gespräche zwischen zwei Generationen zeigen, wie bereichernd dieser Austausch sein kann. Junge lernen nicht ausschließlich immer von Älteren. Es kann genauso gut andersherum gehen.
  8. Emotionale Unterstützung: Magdalena hebt hervor, wie wichtig es ihr ist, ältere Familienmitglieder emotional zu unterstützen und ihnen das Gefühl zu geben, geliebt und geschätzt zu werden.
  9. Inspirierende Fürsorge: Ihr Engagement für das Wohl ihrer Großmutter inspiriert dazu, unseren eigenen Familien (insofern möglich) ähnliche Unterstützung und Fürsorge zu bieten.

 

Fürsorge im Alter: Wenn sich Enkel um ihre Großeltern kümmern

Foto Magdalena Werner: Florine Kohlberg (Instagram: @florinek)

Magdalenas Traum: Im Alter für Oma da sein

Janett: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Heute bei mir zu Gast ist Magdalena Werner. Magda ist selbstständige Moderatorin und Redakteurin und sie hat einen Traum.

Magda: Dankeschön, dass ich hier sein darf. Ich freue mich sehr.

Janett: Danke, dass du über deinen Traum reden möchtest. Erzähl mal, wovon träumst du?

Magda: Ich habe den Traum, dass ich mich um meine Oma kümmern kann. Das ist ein sehr einfach ausgesprochener Traum, aber der braucht ganz viel Ressourcen. Zeit und auch finanzielle Ressourcen. Und das ist ein Traum, der so in seinen Facetten auch ein bisschen egoistisch wirken kann, weil man sich auf den ersten Blick vielleicht aus einem eigenen Gefühl heraus um den Menschen kümmern möchte. Aber ich habe mich sehr viel mit der Frage beschäftigt, woher dieser Wunsch kommt. Genauso, wie das Potenzial für eine eher egoistische Veranlagung und wie ich dem entgegenwirke. Sodass ich sagen und für mich leben kann, dass ich das für meine Oma mache, damit sie ihren ganz individuellen Lebensabend und Sicherheit hat. Fürsorge, Geborgenheit. Dass sie sich keine Sorgen darum machen muss, dass sie sich verlassen fühlt. Thema Einsamkeit ist für mich generell ein sehr großes Thema. Das ist mein Beweggrund, warum ich das machen möchte. Dass sich meine Oma niemals einsam fühlt. Niemals.

Janett: Du sagst „egoistische Gründe“. Was daran findest du egoistisch, dich um deine Oma kümmern zu wollen?

Magda: Ich glaube, wenn man jemandem aus ganz eigenem Motiv helfen will, dann hilft man nicht immer unbedingt tatsächlich. Das ist, als würde ich einer Person ein Geburtstagsgeschenk machen, weil ich davon überzeugt bin, dass diese Person das braucht. Und dann stehe ich vor der Person, gebe ihr das Geschenk und bekomme gesagt: „Danke, aber das brauche ich eigentlich gar nicht. Wie bist du darauf gekommen, dass ich das brauche?“

Ja, ich kann diesen Traum haben, aber das Wichtigste an diesem Traum ist, dass ich mit meiner Oma darüber rede. Damit ich weiß, was ihre Bedürfnisse sind. Damit ich diesen Traum nicht erfülle, nur damit ich abends im Bett liege und sage: „Alles gut. Um Oma wird sich gekümmert.“ Zu meinen Bedingungen. Das ist meines Erachtens der egoistische Part.

Man muss sich also immer wieder fragen: „Für wen mache ich das? Für welches Gefühl und welches Bedürfnis mache ich das?“

 

Fürsorge im Alter

Zwischen Liebe und Dankbarkeit oder „das Beste, was mir als Kind hätte passieren können“

Janett: Deine Oma scheint dir sehr viel zu bedeuten. Kannst du sagen, was für eine Rolle sie in deinem Leben spielt?

Magda: (04:59.358) Schon immer eine sehr große Rolle. Meine Eltern waren, als ich ganz klein war, ungefähr bis zu meinem vierten Lebensjahr, viel unterwegs. Mein Papa war Musiker, unter anderem in einem Ensemble und meine Mama Tänzerin in diesem Ensemble und deshalb waren beide oft unterwegs. Ich war währenddessen bei meiner Oma.

Kurz zur Erklärung: Ja, ich habe zwei Omas. Einmal die Mutter meines Vaters und einmal die Mutter meiner Mutter. Die Oma, von der ich rede, ist die Mutter meiner Mama. Zu meiner Oma väterlicherseits habe ich keine Beziehung. Von ihr habe ich mich verabschiedet, da war ich 16 oder 17. Wenn ich sage „verabschiedet“, dann meine ich, dass ich mich dafür entschieden nichts mehr mit ihr zu tun zu haben, weil sie mir nicht gutgetan hat.

Mit meiner Oma mütterlicherseits, ich nenne sie liebevoll „Schnomi“, habe ich eine tiefe Verbindung. Sie war der einzige Mensch, der sehr früh – zumindest nach meinem Empfinden, das basiert alles nur auf meinem Empfinden. Ich bin mir sicher, dass meine Eltern das anders empfunden haben, genauso wie meine Schwester – aber nach meinem Empfinden war meine Oma immer die Person, die mich verstanden hat. Die jeden meiner Wesenszüge wahrgenommen, angenommen und nicht so kritisch hinterfragt hat, dass sie mir Vorwürfe gemacht hat. Das war das Beste, was mir als Kind hätte passieren können, weil ich einfach bedingungslos so sein konnte, wie ich war. Und ich war nicht unbedingt ein leichtes Kind. Ich bin erst mit, ich würde sagen, 14 oder 15, erträglich geworden. Vorher war ich wirklich nicht so erträglich.

Oma hat alles wahrgenommen, sie hat alles aufgenommen und wir haben auch schon sehr früh – mein Opa war sehr krank und meine Oma hat ihn gepflegt und musste deshalb auch sehr früh in Rente gehen und hatte Lebensumstände, die alles andere als einfach waren und trotzdem hat sie jeden Funken ihrer Energie für mich mit aufgewendet. Wir hatten von Anfang an eine sehr ehrliche Kommunikation. Krankheit war immer ein Bestandteil, der Umgang mit Krankheit war immer ein Bestandteil und wenn man das als Kind relativ früh mitbekommt, dann ist da irgendwie eine noch engere Verbindung.

Was man vielleicht auch noch dazu sagen sollte, wir haben nur für eine kurze Zeit in derselben Stadt gewohnt, ansonsten nie. Und sie hat trotzdem so viele Wege auf sich genommen, meine ganze Kindheit über. Ich empfinde so viel Dankbarkeit für diesen Menschen.

 

Magdalena Werner1

Foto: Ulli (Instagram: @derweltfremd)

Voneinander lernen: Wie ihre Oma Magda half, Selbstvertrauen zu finden

Janett: So schön, dir dabei zuzuhören. Gibt es etwas, das deine Oma dir beigebracht hat oder wo du sagen würdest, das habe ich von meiner Oma gelernt; dazu hat sie mich befähigt oder dazu hat sie mich ermächtigt oder nur durch sie habe ich den und den Blick aufs Leben oder auf dich?

Magda: (09:30.142) Sie hat mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich ihre Trauerrede schreibe. Das war für mich ein Moment, indem ich gesehen habe, wie viel ich ihr bedeute. Dass Sie mich zwar als Enkelkind sieht, aber auch als Mensch, als Frau. Und dass sie mir diesen Umgang damit zutraut, hat sehr viel Selbstvertrauen in mir losgelöst. Ich finde, es ist eine wahnsinnige Aufgabe für einen Menschen die letzten Worte zu finden. Das war definitiv einer der Schlüsselmomente in unserer Beziehung.

Ein weiterer Punkt ist, dass wir ganz klar darüber reden, wie ich früher war. Ich empfinde ganz viel. Für mich sind ganz viele Sachen sehr schnell zu viel. Ich höre und rieche und nehme sehr viele Dinge sehr extrem wahr. Oma war der einzige, die früher versucht hat zu verstehen, wie ich bin. Sie hat mir ermöglicht, mich wahrzunehmen, wie ich bin. Zu verstehen, warum ich bin, wie ich bin. Manchmal hat sie sich einfach mit mir hingesetzt und hat mich toben, wütend sein, lassen – mit all meinen Emotionen. Damit hat sie einen sehr großen Teil dazu beigetragen, dass ich die Frau bin, die ich heute bin und dass ich fein bin mit meinen Emotionen.

Wir haben schöne Gespräche darüber, wie es ist, eine Frau zu sein und was es für Schattenseiten hat, was es für Lichtseiten hat.

Ab und an schreibe ich mir gern Sätze auf, die Personen sagen und meine Oma hat mal einen Satz zu mir gesagt, der viel verändert hat: „Meistens ist alles anders.“ Manchmal sage ich mir diesen Satz und merke, wie Wellen, die hochgeschlagen haben, langsam abebben.

Das sind Dinge, die sie mir mitgegeben und ermöglicht hat.

Janett: Hat deine Großmutter dir denn einen Grund genannt, warum sie dich als ihre Trauerrednerin möchte?

Magda: Genannt hat sie ihn nicht. Ich habe schon immer sehr gerne Gedichte geschrieben und ich habe viele meiner Gedichte mit ihr geteilt. Oma hat vor Kurzem zu mir sagt, dass ich ein besonderes Gespür für Augenblicke habe. Vielleicht ist das einer ihrer Gründe. Vielleicht aber auch, dass sie weiß und darauf vertraut, dass ich vorher mit ihr darüber rede, was ich sage.

Janett: Hast du vor, sie nach Ihrem Grund zu fragen?

Magda: Vielleicht jetzt nach der Podcastfolge, ja.

Janett: Hast du ihr vielleicht auch etwas beigebracht?

Magda: Wir saßen letztens, gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, am Tisch und haben gegessen und auf einmal ist daraus eine einstündige Laien-Gesprächstherapie geworden. Wir haben ganz offen darüber geredet, welche Erwartungshaltungen sie an ihren Partner hat. Und ich fand das sehr toll, dass ich da dabei sein durfte und dass sich die beiden darauf eingelassen haben.

Kurze Zeit nach diesem Gespräch – meine Oma ist in Therapie – sagte ihre Therapeutin, ich hätte große Vorarbeit für die eigentliche Therapiestunde geleistet. Indem wir über Sachen geredet haben, von denen ich nicht weiß, ob eine Oma über diese Dinge mit ihrem Enkelkind reden würde. Wir haben über so viel Schmerz geredet, den sie in sich trägt. Dadurch, dass sie sich so aufopferungsvoll um meinen Opa gekümmert hat. Dadurch, dass sie so viele Jahrzehnte ihres Lebens immer an zweiter Stelle stand in ihrem eigenen Leben. Darum ging es die ganze Zeit und darum, was das mit der zwischenmenschlichen Beziehung zu ihrem Partner macht. Wir saßen uns nicht als Oma Karin, Stiefopa Klaus und Enkeltochter Magda gegenüber, sondern als Karin, Klaus und Magdalena. Als Personen verschiedener Generationen, die einfach miteinander reden.

 

Einsamkeit und Altersarmut und was kinder für ihre groß-eltern tun können

Einsamkeit und Altersarmut in Deutschland – das Vergessen der älteren Generationen und was wir dagegen tun können

Janett: Auf Augenhöhe, wunderbar. Du meintest gerade in einem Nebensatz, dass deine Großmutter immer an zweiter Stelle gestanden hätte oder sich immer an zweiter Stelle setzen musste, vielleicht auch durch Umstände. Ist das auch einer der Gründe, warum du sagst, jetzt steht sie an Nummer 1?

Magda: Ja. Ich merke, dass es ein ganz tiefes Bedürfnis ist, meine Oma an erste Stelle zu setzen. Immer und immer wieder. Egal, wie lange es braucht, dass sie schlussendlich für sich selbst an erster Stelle steht. Ich stelle sie immer wieder an erste Stelle.

Janett: Eingangs meintest du ja, dass du denkst, dass das recht egoistisch von dir wäre. Aber wenn man sich mal so ein bisschen stärker mit dieser Thematik auseinandersetzt oder mal tiefer geht in diesen Traum, den du hast, dann steckt dahinter ja eine doch nicht häufig genug besprochene Tatsache und auch ein großes Problem in Deutschland, nämlich Altersarmut. Gehört deine Großmutter zu den Frauen, die tatsächlich im Alter mit recht wenig dastehen würden?

Magda: Ja. Sie hat eine Rente, Witwenrente. Das ist genug, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Aber sie kann sich keine finanziellen Wünsche erfüllen. Sie macht ganz viel bemerkenswerte ehrenamtliche Arbeit, die sie erfüllt. Und trotzdem sagt sie, mehr Geld würde ihr so viel mehr ermöglichen. Sie hat Träume, wo man Geld braucht. Und zu sagen, dass die Rente eine Absicherung des Lebensunterhalts ist, ist die eine Sache. Nur dass zum Leben so viel mehr dazugehört als nur Essen zu kaufen und die Heizkosten zu bezahlen. Als ich letztens mit Freunden im Park saß, kam eine ältere Frau vorbei und fragte nach Pfandflaschen. Sie hatte sich schick angezogen und ging umher, um sich etwas dazuzuverdienen. Das ist bei meiner Oma nicht der Fall. Und meine Oma hat ihren Lebenspartner, sie ist also nicht allein mit ihren Lebensunterhaltungskosten. Das ist auch ein wichtiger Punkt.

Janett: Ich habe mir ein paar Statistiken dazu angeguckt. Die Jahreseinkünfte für Frauen ab 65 liegen bei ca. 18.663 Euro brutto. Damit liegen Frauen deutlich hinter gleichaltrigen Männern. Diese erhalten im Schnitt 25.600 pro Jahr. 18.600 oder 25.600 pro Jahr, das ist schon ein gewaltiger Unterschied. 2022 waren außerdem knapp 660.000 Personen, ca. 17,5% der Menschen ab 65, auf die Grundsicherung angewiesen und damit armutsgefährdet.

Magda: Genau deshalb bin dankbar dafür, dass meine Oma jemanden an ihrer Seite hat.

Janett: Zweifelsohne. Wenn man darüber nachdenkt, dass ohne Partner – so stand es in einer der Pressmitteilungen, glaub ich – nicht mal die Wohnkosten gedeckt werden können, dann finde ich deinen Traum gar nicht egoistisch. Sondern sehr, sehr schön. Wäre doch schön, wenn jeder eine Enkeltochter hätte, wie du oder ein Enkelsohn, wie du.

Du hast vorhin von Einsamkeit gesprochen. Eines der größten, wenn nicht sogar das größte Thema im Alter. Ich wohne in Berlin und wir haben hier so viele Initiativen. Und auch durch die Auseinandersetzung mit dem Thema, auf meinem Blog, weiß ich, dass es deutschlandweit sehr viele Initiativen gibt, die Einsamkeit entgegenwirken wollen. Sowas wie „Omi und Opi to go“ oder „Wahl-Enkel, Wahl-Enkelin to go“. Menschen, die gemeinsam Unternehmungen machen oder neue Leute kennenlernen, ohne in der Wohnung zu sitzen und auf das Ende des Lebens zu warten.

Magda: (27:35.486) Ja, das klingt erstmal sehr hart, aber bei ganz vielen Menschen ist es genau das. Genau dieses Warten. Und ich bin sehr dankbar, dass es so viele Initiativen gibt. Menschen, die sich um fremde Menschen kümmern. Die sagen: „Ich habe in meinem eigenen Leben die Kapazität, Zeit und Kraft und Liebe, Fürsorge für andere Menschen zu geben.“ Das ist was so Großes und was so Tolles.

 

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Foto: Florine Kohlberg (Instagram: @florinek)

Von A bis Z gedacht – Planungssicherheit für einen erfüllten Lebensabend

Janett: Das stimmt. Wie ist es denn bei dir – in meiner Familie hat meine Mutter zum Beispiel hat gesagt: „Ich will auf gar keinen Fall in ein Altersheim. Kommt nicht auf die Idee, mich in ein Altersheim zu stecken!“ Das heißt, wir haben den Plan, dass sie entweder bei mir mit im Haus wohnt, da bin ich nicht so der Freund von. Oder aber, dass sie ein eigenes Haus mit auf dem Grundstück bekommt. Ich nehme an, deine Oma will auch nicht ins Altersheim?

Magda: Sie hat mir mal von einer Dokumentation erzählt, in der eine ältere Frau in Afrika eine Residenz eröffnet hat. Mit einem Garten und allem Drum und Dran. Sie hat so sehr davon geschwärmt, nochmal dort zu wohnen, wo es so richtig warm ist und wo sich Menschen zusammenfinden, die nochmal an einem ganz anderen Ort wohnen wollen. Dieser Wunsch, der war sehr konkret und den hat sie mir gegenüber auch sehr konkret geäußert. Das ist etwas, das in meinem Kopf nachgehallt hat. Das wäre natürlich sehr, sehr weit weg. Wenn sie aber zu mir kommt und sagt: „Magda, ich möchte genau das. Genau das ist es, wo ich meinen Lebensabend verbringen möchte. Ich möchte Tiere sehen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Ich möchte Gerüche riechen, die ich noch nie in meinem Leben gerochen habe. Und Mond und Sterne mal aus einer ganz anderen Perspektive sehen.“, dann machen wir das. Dann machen wir genau das.

Janett: Das heißt, der Plan ist, die finanziellen Mittel aufzubringen und dann zu ermöglichen, was ermöglicht werden kann.

Magda: Ja. Und natürlich alles darüber hinaus. Es geht nicht nur darum, jetzt ist Oma an Ort XY, sondern auch um Fragen, die sich danach stellen. Wie komme ich in regelmäßigen Abständen an Ort XY? Wie stelle ich sicher, dass an Ort XY gut mit ihr umgegangen wird? Das gehört alles mit dazu und das sind laufende Kosten. Das hat viel mit Planbarkeit meines eigenen Lebens zu tun und mit Planungssicherheit für Oma. Der große Plan ist also, dass ich Zeit in meinem Leben freischaufle, die ich ihr versprechen kann. Sodass sie sich darauf verlassen kann, dass diese Zeit da ist und es auch nicht durch andere Umstände Einsparungen an eben dieser Zeit gibt. So auch bei den Kosten. Ich sage nicht, ich übernehme das Eine, aber nicht das Andere. Das Ganze muss von A bis Z durchdacht sein.

 

Selbstständigkeit: Die Erfüllung von Magdas Traum

Janett: Sehr schön. Deswegen wahrscheinlich auch die Selbstständigkeit. Also macht es dann doch einiges leichter, ortsunabhängig arbeiten zu können, um die Zeit mit ihr zu verbringen, die du dann hast. Wie weit bist du momentan auf deiner Planzielgerade?

Magda: Bei mir strukturiert sich gerade noch ein bisschen was um. Heißt, ich finde mich gerade thematisch in meiner Selbstständigkeit. Das bedeutet natürlich auch, dass ich ab einem gewissen Punkt wieder von null anfange. Deswegen würde ich jetzt nicht sagen, dass ich zum Beispiel auf 20 Prozent meiner Zielgeraden bin, sondern ich habe eine ganz konkrete Vorstellung. Einen Plan, über den ich auch mit meiner Oma rede. Natürlich ist das Thema Selbstständigkeit, besonders im engeren Umfeld, oft mit Sorge verbunden. Aber das große Ziel hinter allem, was ich mache, ist und bleibt das, worum es heute in diesem Podcast ging.

Janett: Ich kenne ja dein berufliches Vorhaben. Vielleicht machen wir darüber irgendwann mal eine vollkommen eigenständige Podcastfolge. Was meinst du?

Magda: Finde ich gut, sehr gern!

Janett: Magda, ich danke dir von Herzen, dass du hier warst und über ein so intimes, nahegehendes, emotionales Thema gesprochen hast. Komplett im Internet vor allen Menschen. Momentan haben wir ja noch nicht so viele Hörer, aber irgendwann werden es noch ein paar mehr hören als nur die, die wir aktuell haben. Danke dir sehr.

Magda: Ich danke dir.

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Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein?, Mutter- und Vaterwunden, Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst. Anfragen und Beratungen >>

 

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