Wer über Jahre geraucht hat, süchtig nach dem Nikotin in der Zigarette ist, dem kann es schwerfallen, rauchfrei zu werden. Dabei ist ein Rauchstopp nicht nur besser für die Gesundheit – das wissen wir alle. Besonders Frauen haben Folgen wie vorzeitige Hautalterung und einem erhöhten Risiko zur Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs zu bedenken. Doch eine Raucherentwöhnung gelingt trotz aller Gefahren nicht jeder einfach so. Wollen sie zwar seit Ewigkeiten aufhören, so sind es neben der körperlichen Sucht besonders emotionale und psychische Abhängigkeiten.
In der 11. Folge des „Podcast der vergessenen Träume“ spreche ich deshalb mit Nicole Gabor, Coachin und Gründerin des Programms „Frau Rauchfrei“. Selbst einstige Raucherin über 16 Jahre, rief sie das Programm für Frauen ins Leben, um ihnen dabei zu helfen, endlich zur Nichtraucherin zu werden.
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Takeaways
- Motivation und starke Gründe sind entscheidend: Nicole betont, wie wichtig es ist, starke persönliche Gründe für den Rauchstopp zu haben, um durchzuhalten.
- Vorbereitung und Unterstützung: Eine gründliche Vorbereitung und die Unterstützung durch eine Community können den Prozess erleichtern.
- Glaubenssätze hinterfragen: Viele Raucherinnen haben den Glaubenssatz, dass sie gerne rauchen. Diesen zu hinterfragen, ist ein wichtiger Schritt.
- Rauchen als Sucht und Bewältigungsstrategie: Das Bewusstsein, dass Rauchen oft eine Form der Selbstmedikation und eine Reaktion auf Stress ist, hilft, alternative Bewältigungsstrategien zu finden.
- Der Prozess der Rauchentwöhnung: Der Übergang zum Nichtrauchen kann zwischen zwei und vier Wochen dauern, wobei die ersten Tage die schwierigsten sind.
Mit dem Rauchen aufhören dank der Raucherentwöhnung von „Frau Rauchfrei“
Janett: Herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge. Heute bei mir zu Gast ist Nicole Gabor. Sie ist bekannt als „Frau Rauchfrei“, denn sie hilft Raucherinnen, sich endlich die Zigarette abzugewöhnen. Herzlich willkommen!
Nicole: Hallo! Danke, dass ich hier sein darf, Janett.
Janett: Schön, dass du gekommen bist. Was hat dich dazu bewegt, „Frau Rauchfrei“ zu gründen?
Nicole: Ich war selbst mal Raucherin, das ist jetzt gut 13 Jahre her. Ich habe +/- 16 Jahre geraucht – wann genau ich begonnen habe, weiß ich nicht mehr, aber wahrscheinlich mit 14 oder 15 Jahren – und dann fing es an, dass ich aufhören wollte. Das war leichter gesagt, als getan. Ich hatte mehrere Aufhörversuche, über die Jahre. Es kamen immer mal wieder verschiedene Situationen, wie beispielsweise, dass ein Freund mit mir Schluss gemacht hat und ich dachte, cool, ich starte ein neues Leben, ich nehme ab, ich höre mit dem Rauchen auf. Dann sind wir einen Monat später wieder zusammengekommen und ich habe wieder geraucht. Sprich, ich habe es öfter mal versucht und habe es dann endgültig am 11. April 2011 geschafft.
Danach begann eine Zeit, wo ich viel auf Persönlichkeitsentwicklungsseminaren war. Das ist jetzt über zehn Jahre her, damals fing Online-Marketing, Online-Business und Social Media gerade erst ganz langsam an. Und ich dachte, cool, vielleicht kannst du dir da etwas aufbauen. So entstand die Idee „Frau Rauchfrei“ aufzubauen. Ich kannte den Punkt: Ich bin hoffnungsloser Fall. Und ich habe es trotzdem geschafft und dachte deshalb, dann zeige ich anderen Frauen, wie ich mit dem Rauchen aufgehört habe und wie auch sie aufhören können.
Janett: Du sagtest ja, dass du mehrere Versuche gehabt hättest aufzuhören und dass du geglaubt hast, du wärst ein hoffnungsloser Fall. Ich glaube, je länger man geraucht hat – ich kenne das von mir selbst – desto schwieriger ist das tatsächlich. Was hat dir am Ende wirklich geholfen?
Nicole: Ich hatte sehr starke Gründe aufzuhören. Es war am Ende so, dass ich keinen Spaß mehr am Rauchen hatte. Ich habe geraucht und hatte gleichzeitig große Angst krank zu werden. So, als ob ich den Krebs schon in der Lunge spüre. Nicht bei jeder Zigarette, aber bei vielen. Irgendwann hatte ich einen Kinderwunsch und dachte mir, du solltest schon vorher aufhören, denn sonst bist du schwanger und erst dann aufzuhören, kriegst du sowieso nicht hin. Und ich habe mich innerlich sehr dreckig gefühlt. Es war wirklich, als ob ich es wahrnehmen konnte. Das Leid, der Schmerz waren groß.
Und dann habe ich mich sehr stark mit dem Thema auseinandergesetzt. Es war, wie gesagt, auch eine Zeit, wo noch nicht so viel im Internet stand. Heute findet man viel mehr Information. Jetzt gibt es bei Facebook viele Gruppen – ich meine, ich habe ja selbst eine, wo man sich austauschen und motivieren lassen kann. Das gab es vor elf Jahren noch gar nicht. Also im Internet habe ich dann ein paar Informationen bekommen und ich habe mit vielen Leuten geredet, die aufgehört oder es nicht geschafft haben. Das hat mir geholfen, die Fehler der anderen nicht zu wiederholen. Das war eine wirklich gute Vorbereitungszeit und irgendwann habe ich dann gesagt: So, jetzt hörst du auf!
„Ich rauche gern“ und andere missliche, falsche Glaubenssätze
Janett: Hattest du jemals – ich kenne das von mir – diesen Trugschluss, zu sagen: „Ich rauche gern“?
Nicole: Ja. Es ist ein Glaubenssatz, weil natürlich habe ich nicht gerne geraucht. Die Zigarette war halt immer irgendwie da und alle anderen haben ja auch geraucht – gut, die Zeit war auch noch mal anders. Heutzutage glaube ich, ist das Bewusstsein schon viel stärker in Bezug auf Rauchen und dass es schädlich ist. Das hatte ich damals noch gar nicht so stark. Es ist ein Glaubenssatz, denn man ist süchtig. Das weiß ich jetzt.
Und trotzdem war es eine coole Zeit. Aber ich weiß nicht, ob ich es heute nochmal so wiederholen würde. Ich glaube, ich habe noch früh genug die Kurve bekommen. Das war auch so ein Punkt. Ich saß damals bei uns auf dem Balkon und habe überlegt, okay, du hast jetzt zwei Möglichkeiten, du kannst weiterrauchen – denn natürlich hätte ich gerne weiter geraucht, ich kannte es ja auch nicht groß anders – und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass es eklig war und auch, dass ich Angst vor Krankheiten hatte. Die Möglichkeiten waren also: Entweder hörst du jetzt auf oder du rauchst bis du alt bist, denn sonst kommst du nie von der Kippe weg. Und da habe ich dann gesagt: Dann muss Ende sein.
Janett: Mir fällt gerade zum allerersten Mal auf, dass man die Zigarette ja automatisch mit positiven Erlebnissen verbindet und dadurch die Zigarette positiver macht, als sie eigentlich ist.
Nicole: Ja, aber so läuft es. Also das macht ja auch Werbung, genau in dem Sinne. Und an sich war es ja auch eine gute Zeit. Bestimmt gab es auch blöde Momente, die ich jetzt nicht so im Kopf habe, aber die Zigarette war halt dabei und das verbindet man dann sehr schnell. Deswegen haben Frauen auch ganz häufig dieses Problem des Loslassens, weil die Zigarette in der Vergangenheit immer dabei war – in schönen Momenten, auch in krassen Momenten, in traurigen Momenten, sie war immer dabei. Deswegen stellt sich oft die Frage: Wie soll ich das jetzt schaffen, ohne Zigarette?
Janett: Ich möchte es nicht Einsamkeit nennen, aber schon, dass da etwas fehlt – das ist zumindest mein Empfinden. Vorher war da noch etwas, eine Art Ersatz für Menschen oder für emotionale Unterstützung. Psychologisch ist es ja schon ein Unterschied, ob man allein durch eine Situation geht oder aber Support hat.
Nicole: Deswegen sage ich ja auch, für viele Frauen ist die Zigarette sowas, wie eine beste Freundin. Viele Frauen rauchen, wenn sie alleine sind. Aber sie haben nicht das Gefühl, dass sie alleine sind, denn sie können der Zigarette ja etwas erzählen. Das hört sich erstmal bescheuert an. Aber es ist so, dass viele Frauen sagen: „Das ist meine Stütze. Ich kann mit der Zigarette nachdenken. Sie hört sich alle Probleme an.“, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Wir haben Tabak mit einem Stück Papier und einem Filter. Und das ist ganz sicher keine beste Freundin. Aber für viele Frauen wird es zu einer besten Freundin. Wie du es gesagt hast, da fehlt irgendwas.
Daran gewöhnen sich die Nichtraucherinnen nach einer Zeit, das braucht ein bisschen. Das Gehirn muss sich umstrukturieren, diese Lücken füllen und lernen: Ich brauche keine falsche Freundin mehr. Ich kann das auch alleine.
Wie lange dauert es, rauchfrei zu werden und die Sucht nach Nikotin zu überwinden?
Janett: Definitiv, ja. Kannst du aus deinen Erfahrungswerten heraus einen Zeitraum benennen, bis sich das Gehirn umstrukturiert hat?
Nicole: Die Reflektion der eigenen Glaubenssätze, das sollte schon vorher passieren. Aber dann vom ersten Tag des Rauchstopps an, sage ich immer so zwischen zwei und vier Wochen. Ab der zweiten/dritten Woche fängt es an, dass die Frauen gar nicht mehr an die Zigarette denken. Dass auch diese Pausen und diese Momente des: „Gott, was mache ich denn jetzt eigentlich?“, dass das viel, viel weniger wird. Und in der dritten/vierte Woche sollte es mehr oder weniger durch sein. Sodass man es gar nicht mehr so präsent hat und es normal ist, nicht mehr zu rauchen.
Janett: Das ist doch ein relativ überschaubarer Zeitraum.
Nicole: Eigentlich schon, wenn man überlegt, dass die Frauen, die zu mir kommen 20/30/40/50 Jahre rauchen, da sind drei/vier Wochen nichts. Und es ist ja auch nicht so, dass es jeden Tag, ein harter Kampf ist oder dass man vor Entzugserscheinungen in der Ecke liegt und nichts mehr kann, sondern dass man relativ leicht den Alltag bewältigen kann. Klar gibt es Momente, die vielleicht anstrengender sind oder in denen man mehr Energie aufbringen muss, nein zu sagen. Aber das geht relativ leicht, wenn man es sich halt auch leicht macht.
Janett: Kannst du sagen, welche Momente da ganz klassisch sind? Also bei mir sind es zum Beispiel Pausen. Wenn ich Pause mache, ist da eine Lücke und da fehlt was. Gibt es noch andere Klassiker, die du da benennen könntest?
Nicole: Für viele Frauen ist auch die Morgenzigarette ein Thema. Das war auch meine Lieblingszigarette. Aber das geht sehr schnell weg, weil es häufig eine Schmachzigarette ist, eine körperliche Sucht. Der Körper braucht dann regelmäßig Nikotin, vor allem wenn er in der Nacht keins bekommen hat, will er morgens welches. Und dann ist diese Morgenzigarette immer sehr wichtig für Frauen. Aber nach drei/vier Tagen ist das meistens vorbei.
Und zu dem, was du gesagt hast, diese Pausen-Zigaretten, man macht ja keine Pause. Und viele denken, sie brauchen eine Pause, dabei brauchen sie keine Pause, sondern sie wollen rauchen. Es ist eine quasi eine Suchtpause. Davon wegzukommen und sich klar zu machen: Wenn ich eine Pause mache, dann geht es wirklich darum, Pause zu machen. Das heißt sich auszuruhen, in Ruhe zu essen, zu trinken, auf Toilette zu gehen, vielleicht auch eine Viertelstunde zu schlafen oder ein Buch zu lesen. Rauchen ist keine Pause. Rauchen setzt den Körper unter Stress. Rauchen sorgt dafür, dass das Immunsystem hochschnellt.
Janett: Schöne Selbstsabotage. Das zeigt natürlich auch die Notwendigkeit, ein gewisses Körperbewusstsein zu schaffen. In den Körper reinzuhören und dem Körper zu geben, was er wirklich braucht, beziehungsweise zu verstehen, was die Zigarette mit dem Körper macht und wie sie einen belügt und betrügt und Dinge glauben lässt, die schwachsinnig sind.
Nicole: Ja. Ich meine, es ist auch irgendwie logisch, dass Frauen, die jahrelang geraucht haben, kaum Körperbewusstsein haben, weil sie ihre Bedürfnisse wegrauchen.
Ich habe eine Lieblingsgeschichte, die es auf den Punkt bringt. Ich hatte eine Kundin, Tanja, und Tanja hat im Büro gearbeitet. Es war 15.50 Uhr und sie wusste um 16.00 Uhr hat sie einen Telefontermin. Und dann saß sie da und dachte, okay, ich will rauchen und ich muss auf Klo. Wie mache ich das? Sie musste aber irgendwie drei Minuten runterrennen zur Raucherinsel in dem Unternehmen. Sprich: Drei Minuten Weg, dann circa drei Minuten rauchen und dann wieder drei Minuten hoch und dann noch aufs Klo. Also hat sie überlegt, gehe ich vielleicht zuerst auf die Toilette oder gehe ich gar nicht rauchen? Sie ist dann runtergelaufen, hat ganz schnell geraucht, ist wieder hochgerannt und war dann aber nicht auf Toilette, um pünktlich in dem Call zu sein. Und da hat sie dann gesagt, es kann nicht sein, dass ich mein Bedürfnis auf Toilette zu gehen und wirklich eine Pause zu machen – denn was sie gemacht hat, das war keine Pause, das war Stress – da hat sie dann gesagt, jetzt ist Schluss, jetzt muss ich mit dem Rauchen aufhören. Das, finde ich, ist ein mega Beispiel dafür, was die Zigarette mit einem macht.
Ist Raucherentwöhnung immer gleich? Wie unterschiedlich Körper & Geschlechter reagieren
Janett: Wir reden jetzt die ganze Zeit über Raucherinnen, über Frauen. Gibt es signifikante Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Rauchern?
Nicole: In der Wissenschaft, ja. Es gibt verschiedene Experimente, wo man festgestellt hat, dass Frauen ganz anders rauchen – den Akt des Rauchens ganz anders wahrnehmen. Dass zum Beispiel das Klickgeräusch vom Feuerzeug schon einen Trigger auslöst, sodass sie schon in ein Rauchgefühl reinkommen oder auch, dass der aufsteigende Qualm der Zigarette etwas mit ihnen macht. Sie rauchen bewusster und die Sinne sind viel stärker als bei Männern.
Auf soziologischer Ebene: Dass Frauen die Zigarette viel öfter dazu nutzen, um Bedürfnisse wegzurauchen, durch Überlastung und Überforderung – Kinder, Job, Haushalt, etc. – sodass die Zigarette ganz häufig ein Ventil ist.
Und so aus der persönlichen Erfahrung heraus, ich arbeite mit Frauen, aber manchmal meldet sich auch ein Mann, weil er das Konzept gut findet oder sagt, du wurdest mir empfohlen und die Rauchentwöhnung zeigt da, dass Frauen viel Emotionen wegrauchen, was Männer nicht unbedingt tun. Oder aber es sich nicht eingestehen wollen, also Männer sind da schon “klassischer“, sag ich jetzt mal, in der Rauchentwöhnung als Frauen.
Janett: Hast du auch Erfahrungen in puncto, warum man überhaupt anfängt? Gibt es da bei Frauen Hinweise oder Gründe?
Nicole: Das ist so unterschiedlich. Also die meisten fangen als Jugendliche an und da häufig auch im Gruppenkontext: „Rauchen ist cool“. Ich kann mir vorstellen, dass sich das jetzt noch mal ändert. Jetzt gibt es natürlich die E-Zigaretten, die noch mal eine andere Gefahr darstellen als die Tabak-Zigaretten.
Studien haben ergeben, dass Jugendliche viel mehr E-Zigaretten mit Geschmack nutzen als die normalen Zigaretten. Oder Shisha rauchen ist beispielsweise bei Jugendlichen noch mal angesagter. Aber unsere Generation, die Frauen haben häufig angefangen, um cool zu sein, zur Gruppe dazuzugehören. Und rauchen war damals auch Rebellion. Ich höre oft: „Meine Eltern sind Nichtraucher und irgendwie wollte ich mich abgrenzen.“ Oder auch als Flucht vor dem Alltag, vor Problemen im Alltag mit Eltern, mit Freunden. Manche rauchen natürlich auch wirklich krasse Erfahrungen weg, krasse Emotionen, also Trauma-Geschichten. Es gibt unterschiedliche Gründe. Ich glaube, der Klassiker ist die Gruppen-Geschichte.
Janett: So war das bei mir damals auch. Ich habe die Zigarette ganz oft genutzt, um aus Situationen zu flüchten, aus Menschengruppen. Das war so mein Weg, mich entfernen zu können. Auch so aus Gesprächen, die ich nicht wollte und von Menschen, die ich nicht leiden konnte.
Nicole: Ja, da bist du eine von vielen. Das machen viele Frauen. Das ist natürlich auch eine Art von Konfliktmanagement.
Janett: Ja, muss man nicht sagen, was man fühlt, was man möchte, beziehungsweise kann man sein Bedürfnis verschweigen. Man vermeidet Konfrontation und steht nicht komisch da. Ist irgendwie auch eine merkwürdige Form der Legitimation von Isolation.
Nicole: Ja. Und ich glaube auch, dass das Sucht macht.
Rauchen: Emotionale und psychische Abhängigkeiten sind oft stärker als körperliche
Nicole: Ich hatte gestern ein Coaching, da war das Thema, dass viele Frauen gerne alleine rauchen. Also einmal, weil sie sich schon auch dafür schämen, dass sie rauchen und dass das niemand mitbekommen soll, aber dass dieser Moment des Rauchens, ganz für sie alleine immer noch am besten ist. Also so ein bisschen Rückzug, Flucht, vielleicht auch so dieses: „Lasst mich mal alle alleine.“ Und ich glaube, das hat ganz viel mit Sucht zu tun. Also, dass die Sucht einen dahintreibt: „Nimm jetzt deinen Suchtstoff, Nikotin, Rauch.“ Und dafür will man sich abschirmen vor den anderen. Das ist interessant. Dagegen gibt es natürlich auch die Gruppenraucher, die sagen, wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin, dann will ich auf jeden Fall rauchen und da gehört es dazu, mit Sektchen und so weiter und so fort. Also ich glaube, man kann das schon ganz gut kategorisieren. Die, die alleine rauchen; die, die in der Gruppe rauchen und mit Alkohol; und dann die, die nach der Arbeit Stressrauchen. Suchtstruktur nennt man das auch.
Janett: Für mich war das immer ein: „So, jetzt bin ich dran. Jetzt stehe ich im Mittelpunkt, jetzt bin ich für mich da.“, was natürlich totaler Quatsch ist, wenn man darüber nachdenkt. Also, dass man sich vergiftet und dann glaubt, für sich da zu sein und irgendwas Gutes zu tun.
Nicole: Ja, diese Me-Time mit Zigarette, das haben viele Frauen – ein verdrehtes Denken. Und ich glaube auch eine Art zu legitimieren, rauchen zu gehen, obwohl man ja eigentlich, wenn man wirklich Me-Time machen wollen würde, man wirklich was Schönes für sich machen würde.
Natürlich weiß die Raucherin, dass sie sich mit den Giftstoffen schadet, aber häufig ist es den Frauen emotional nicht klar. Ich denke, da kommt der Aspekt des destruktiven Verhaltens sich selbst gegenüber hinzu, wo ich dann immer frage: Warum vergiftest du dich? Warum tust du dir das an, wenn du dich doch eigentlich lieben solltest? Und die Me-Time ist ja eigentlich auch ein: „Ich liebe mich und achte auf mich.“, aber Zigaretten spielen da natürlich nicht mit rein.
Ich glaube, das hat auch ganz viel mit Selbstwert und mit selbstzerstörerischen Mustern zu tun. Warum die auftauchen kann ja unterschiedlich sein, aber dass man sich eben selbst etwas antut. Gleichzeitig ist es aber auch gesellschaftlich so, dass dir niemand sagt: „Oh Gott du rauchst ja, geh mal in eine Entzugsklinik:“, das wird niemand machen. Hingegen, wenn du dir eine Nadel setzt oder im Büro Alkohol trinkst, dann ist das was anderes.
Jede Sucht – und das habe ich in der Suchtberatung gelernt, das kann ich auch durch „Frau Rauchfrei“ und meine Erfahrungen mit den Frauen sagen – jede Sucht hat immer eine Ursache. Und da kann man auch mal hingucken.
Janett: Sind die Ursachen, also das was da wirklich unterschwellig, unbewusst oder unterbewusst abläuft, immer gleich oder ist das immer individuell?
Nicole: Es ist immer individuell, aber es gibt natürlich so Parallelen, also häufige Historien, die sich sehr ähneln.
So ein Klassiker ist, dass viele Frauen, glaube ich, auch als Kind nicht gelernt haben, dass sie und ihre Meinung oder ihre Bedürfnisse, ihr Befinden wichtig sind. „Heul doch nicht rum, zick doch nicht rum“, so nach dem Motto: „Hast du Kopfschmerzen? Geht gleich wieder.“ Also, dass viele Frauen einfach nicht gelernt haben auf ihren Körper zu achten. Das zeigt sich zum Beispiel durch so ein destruktives Verhalten, wie das Rauchen im Erwachsenenalter.
Ich habe aber auch viele Frauen, so über die Jahre hinweg, die wirklich ein Trauma erlebt haben und durch das Rauchen bist du immer beschäftigt. Es sagt niemand was, dass du süchtig bist oder ein Problem hast, denn es ist ja nur rauchen, in Anführungszeichen. Sie betäuben sich und das geht auch ganz gut, weil die Nervenenden betäubt werden, wenn man raucht. Dadurch hält man sich so ein bisschen gedämpft, sag ich mal. Und bei manchen klappt es halt ganz gut, krasse Geschichten wegzurauchen.
Wieso Frau raucht: Mögliche Gründe und Ursachen
Janett: Ist das tatsächlich eine Dämpfung? Ich hatte das Gefühl, als wäre ich erhöht. So, als wäre ich drei Kilo leichter oder wie beim Joggen, wenn man ein bisschen abgenommen hat und man geht wieder joggen, dass man merkt, dass man nicht mehr so schwerfällig ist. Weißt du, was ich meine?
Nicole: Ich weiß, was du meinst. Ich glaube, jede Frau nimmt das anders wahr. Bei dir hatte es eher einen regenden Charakter. Vielleicht weil die Probleme dann nicht so präsent sind, wenn man raucht. Und andere Frauen haben eher die Betäubung.
Ich meine, es ist ja auch irgendwie logisch, bei dem, was da chemisch stattfindet. Da kommen ein Haufen Giftstoffe mit jeder Zigarette in den Körper, die sich überall ablagern. Also, dass da so eine Art Dämpfung oder auch Betäubung stattfindet durch diese chemischen Stoffe, ist irgendwie logisch. Und für viele Frauen ist es dann eher so dieses Gefühl von runterfahren. Ein Gefühl von: Jetzt habe ich erst mal geraucht und muss mich mit nichts anderem beschäftigen. Jeder Körper ist anders, jeder Körper nimmt es anders wahr und ich glaube, es hat auch damit zu tun, was die Ursachen sind. Wie man es wahrnimmt.
Janett: Klar. Es klingt so, als wäre ein gutes Stressmanagement angebracht, wenn man die Zigarette nutzt, um sich runterzufahren.
Nicole: Für manche ist es Stressmanagement, für manche ist es Konfliktmanagement. Der andere wiederum wählt Flucht, also überhaupt gar nichts mit Management.
Janett: Also kann man eigentlich sagen, dass wenn man aufhören möchte zu rauchen oder muss, ordentlich das eigene Leben in allen Lebensbereichen und Beziehungen – nicht nur die Beziehung zu sich selbst, sondern auch zu anderen – durchleuchten und für sich herauszufinden, wie ticke ich eigentlich? Was lässt mich ticken, wenn ich rauche, beziehungsweise was muss nicht ticken, wenn ich rauche? Und gesunde Kompensation bzw. Wege zu etablieren.
Nicole: Ich würde das vielleicht gar nicht so drastisch formulieren, denn das hört sich so an: „Ich nehme mir jetzt drei Monate Auszeit, gehe in den Dschungel, denke über mich nach und komme wieder zurück.“, aber es macht schon Sinn, sich einfach mal mit sich selbst und der Sucht auseinanderzusetzen und sich ein paar Fragen zu stellen. Ich sag immer: Überleg doch mal, was für eine Bedeutung gibst du der Zigarette?
Und die meisten Zigaretten sind ja auch einfach körperliche Suchtzigaretten, Gewohnheitszigaretten, weil du fünf Minuten Zeit hast und auf dem Bus wartest und denkst, dann rauche ich halt eine. Und dann kommt ein Teil der Zigaretten, wo man sagen kann, okay, das war jetzt irgendwie ein blödes Gespräch, ich will hier raus, ich geh‘ eine rauchen. Das ist dann das Beispiel Flucht- oder Konfliktmanagement.
Was ich auch immer bemerke – deswegen begleite ich ja auch gerne die Frauen beim Rauchstopp – häufig zeigt sich das erst, wenn die Frauen aufgehört haben, dass ihnen während irgendwelchen Situationen bewusstwird: Aha, jetzt habe ich hier das Tool Zigarette nicht mehr, was mache ich denn jetzt? Und das ist halt so ein Prozess, würde ich sagen.
Es gibt aber auch, und das vielleicht auch wichtig zu sagen, es gibt auch Frauen, wo nicht so viel dahintersteht. Die eher in die männliche Kategorie reingehen. Die rauchen, aber die emotionale Sucht ist nicht so stark. Und da fällt es häufig leichter aufzuhören.
Janett: Also wäre es fast schön, wenn man da nicht so buddeln muss?
Nicole: Wäre schön, aber manchmal ist es auch gut zu buddeln. Die Erfahrung mache ich auch, dass dann der Punkt kommt, wo es einfach auch Sinn macht zu buddeln. Denn du trägst den Ballast mit, über Jahre, Jahrzehnte. Und das muss man nicht. Man muss nicht irgendwelches Zeug mittragen, was man loswerden kann.
Oder man muss es auch nicht weiterhin wegrauchen, damit man es vielleicht nicht spürt oder nicht sieht oder sich damit beschäftigen muss. Es macht manchmal Sinn, zu buddeln. Ich bin jetzt aber kein Fan von, wir machen jetzt mal fünf Jahre Psychotherapie, damit du dann mit dem Rauchen aufhören kannst. Sondern es gibt auch Wegtools, Methoden, wo man relativ schnell Sachen auflösen kann oder auch an den Kern der Sachen kommen kann, um das zu bearbeiten.
Janett: Ich nehme an, du hast diese Tools bei dir in deinem Programm mit drin. Magst du vielleicht ein bisschen was über dein Programm erzählen? Für Frauen, die interessiert daran sind und diesen Traum haben – was ja schon ein bisschen merkwürdig ist, dass man den Traum hat, es endlich zu schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich kenne ihn von mir selbst, deswegen wollte ich dich unbedingt einladen, weil ja viele wirklich so oft daran scheitern oder es sich selbst übelnehmen und sich kasteien, dass sie es nicht hinbekommen.
Nicole: Mach‘ ich gerne, danke. Das ist wirklich ein Punkt: Viele Frauen denken, sie sind ein hoffnungsloser Fall, weil sie es gefühlt 500-mal probieren und es nicht schaffen. Und da sage ich immer: „Du bist kein hoffnungsloser Fall. Du weißt halt einfach nicht, wie es geht. Bei dir muss man vielleicht die Schraube und die Schraube drehen und dann wird es leicht.“ Das ist so ein bisschen wie, wenn meine Waschmaschine kaputt ist, dann hole ich mir einen Klempner, der weiß, wie es geht, anstatt dass ich selbst versuche, sie zu reparieren und nach einem Jahr in Wäschebergen ersticke und gefrustet bin und Zeit und Geld verschwendet habe.
Es gibt verschiedene Wege, mit mir zu arbeiten. Ich glaube, es kommt immer darauf an, was die Frau will.
Ich mache klassische Rauchentwöhnung und das ist so ein bisschen das, was auf der rationalen Schiene stattfindet, also zu reflektieren, welche Bedeutung hat die Zigarette, welche Gewohnheiten habe ich mit der Zigarette und so weiter und so fort. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass das wichtig ist, aber häufig nicht ausreicht. Und deswegen arbeite ich auch noch mit Methoden, auf der energetischen Ebene oder halt wirklich auf dieser Ursachenebene, sei es, dass sie unterbewusst ist oder unbewusst. Beispielsweise mit der Hypnotherapie oder mit Access-Consciousness. Das sind so zwei Methoden, mit denen ich sehr gerne arbeite. Hypnose gibt es auch noch. Wirklich die Ursachen anzugehen, das mache ich beispielsweise im Einzelcoaching oder auch in meinem 18-Tage-Rauchfrei-Challenge-Programm, was 18 Tage Begleitung bietet. Ich habe auch einen kompletten Onlinekurs, wo die Frauen selbst an sich arbeiten können, mir aber trotzdem auch E-Mails schreiben oder in die Sprechstunde kommen können.
Wichtig ist vielleicht bei „Frau Rauchfrei“, dass es immer eine Begleitung gibt, weil es ein Prozess ist. Ob die Begleitung in Anspruch genommen wird, ist nochmal eine andere Frage. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, es macht einfach Sinn, weil es ein Prozess ist. Auch damit die Frau nicht nach drei Tagen aufgibt und sagt, das bringt bei mir nichts.
Janett: Ja, kann ich nur bestätigen. Es ist so einfach, wenn niemand dabei ist und es ist recht leicht zu sagen: „Ich habe wieder angefangen“, oder „Hat nicht geklappt.“ Ich kann mir vorstellen, dass es auch gut ist, so eine Art Accountability-Partner zu haben, ein Buddy.
Nicole: Ja und ich glaube, meine Arbeit ist da auch, die Punkte aufzuzeigen, die die Frauen bei sich selbst gar nicht sehen können. Ich sehe viele Punkte bei mir auch nicht, deswegen macht ein Coaching ja Sinn. Einfach über die Dinge zu sprechen, damit ich drauf zeigen kann und sagen kann: „Pass mal auf, ich würde sagen, das ist die Baustelle, an die wir ranmüssen.“ Und das hilft den Frauen und häufig ist es auch der Schlüssel zum Erfolg.
Janett: Hervorragend. Hast du ein Freebie, damit dich die Leute kennenlernen können?
Nicole: Ich habe ein kostenloses Webinar, wo ich auch noch mal meine Geschichte erzähle, wie ich es geschafft habe aufzuhören und wo ich auch auf drei Fehler eingehe, die die meisten Frauen – also es richtet sich an Frauen – machen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Das empfehle ich, weil es einen guten Überblick gibt, wo man auch nochmal viele Infos bekommen kann, in Bezug auf emotionale Sucht, eben weil es Frauen häufig nicht bekannt ist, dass es diese Sucht-Ebene gibt. In Deutschland sowieso nicht, in Amerika sind sie schon ein bisschen weiter, was die Forschung angeht. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen, 45 Minuten.
Janett: Ich hatte ständig Audiokurse und alles Mögliche auf den Ohren, weil ich das brauchte. Ich fand das hervorragend.
Nicoles Traum: „Frau Rauchfrei“ eine Nr. größer
Janett: Eine letzte Frage, die jedem Podcast Gast stelle: Hast du selbst für dich als Frau, Mutter, Partnerin, Mensch noch einen Lebenstraum bzw. mehrere Träume, die du dir erfüllen möchtest?
Nicole: Ich habe so ein paar Reisen, die ich gerne machen würde, die auf jeden Fall noch kommen. Und ich habe den Traum, mit „Frau Rauchfrei“ eine Nummer größer zu spielen. Es gibt ja Allen Carr Endlich Nichtraucher!, kennen viele glaube ich. Ich höre da immer wieder von Frauen, dass er diese männliche Energie hat, von wegen „Rauchen ist doof!“, und „Wenn du es nicht verstanden hast, dann bist du blöd!“, so ein bisschen in die Richtung. Die Kurse sind sehr rational. Und ich glaube, ich könnte einen guten Gegenpart bringen. Das packen wir in der zweiten Jahreshälfte an. Mal schauen, wie das wird. Ich kenne auch sein Buch, speziell für Frauen, höre aber häufig, dass es beim ersten Mal lesen klappt und beim zweiten, dritten Mal, wenn sie dann doch wieder angefangen haben zu rauchen, nicht mehr klappt. Ich meine, im Endeffekt ist es egal, solange die Leute rauchfrei werden, ist ja super. Aber ich glaube schon, dass ich einen anderen Ansatz habe.
Janett: Definitiv. Ich weiß ja, wie dein Programm funktioniert und ich kenne das Buch. Eine Freundin von mir war vor Jahren auch auf so einem Seminar und wusste die Prozentzahl der Leute, die es am Ende wirklich schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören durch das Buch. Und, wenn ich mich nicht täusche – ich frage sie nochmal – lag die Zahl bei 3 %, also es war wirklich, wirklich niedrig. (Anm.: Es sollen laut Hörensagen 5 % sein, aber wir konnten keine Quelle dafür finden. Daher ist diese Zahl unbestätigt und nicht als Fakt misszuverstehen.)
Nicole: Ist ja auch interessant, weil man so häufig hört, dass das so das Buch der Rauchentwöhnung ist. Ich glaube, das war es auch, nur eben vor 10/20 Jahren. Bloß mittlerweile gibt es halt viel mehr Erkenntnisse, viel mehr Möglichkeiten – Social Media, online und andere Wege.
Janett: Ich gucke die Zahl nochmal nach. Es lag definitiv unter zehn Prozent. Auf der anderen Seite kann ich mir aber natürlich auch vorstellen, dass eben genau das der Punkt ist, wenn man so ewig lange geraucht hat und süchtig war, wirklich zu denken: Ich kaufe mir jetzt ein Buch und dann bin ich rauchfrei. Das ist ein bisschen wie – ich habe ja mehrere Bücher über Angst geschrieben – und auch da gibt es Stimmen wie: „Ich habe immer noch Angstzustände, Angststörungen und Panikattacken.“ Es gibt bestimmte Dinge, die lassen sich leider nicht so leicht lösen.
Nicole: Ja. Ich habe ja auch ein Buch geschrieben und da kriege ich auch das Feedback von Frauen, die sagen: „Ich habe dein Buch gelesen und bin seit sechs Monaten rauchfrei.“, genauso wie: „Nicole, es hat viel Klick gemacht, aber noch nicht das Endklick.“ Und das braucht dann vielleicht noch mal einen anderen „Pack an“. Ich sehe es ja auch in den Kursen von mir, da sind Frauen, die hören wirklich ganz schnell auf, ohne großes Hin und Her. Und dann gibt es Frauen, wo es ein längerer Prozess ist, oder ein tieferer Prozess, weil da mehr dranhängt. Man kann, glaube ich, nicht jeden Raucher, jede Raucherin über denselben Kamm scheren. Genauso wie der Eine seine Angststörung vielleicht mithilfe von Heilkräutern hinbekommt und die Andere muss zwei Jahre in die Psychotherapie.
Janett: Die einen nehmen Rescue-Tropfen und alles ist schick und haben keine Panikattacken. Ich weiß noch, als ich das damals genommen habe, ich dachte: „Wollt ihr mich völlig veräppeln, das Zeug funktioniert nicht.“
Nicole: Genau, bei mir auch nicht.
Janett: Aber klar, man orientiert sich natürlich an dem, was anderen geholfen hat und ist dann eher gewillt, das auch auszuprobieren. Also im schlimmsten Fall funktioniert das eben nicht und man scheitert und dann braucht man eben was anderes und kommt idealerweise zu dir. Dann ist dein Traum also das Pendant mit „Frau Rauchfrei“ – ein bisschen größer werden. Und hast du noch irgendwie etwas, was du in deinem Leben erreichen möchtest, wovon du träumst?
Nicole: Also gerade träume ich davon, dass meine Kinder bald groß sind und ich ein bisschen mehr Ruhe habe. Also der Traum ist, sie gut durch die nächsten Jahre zu bringen. Da bin ich als Mutter gebrandmarkt.
Und ansonsten ist es noch ein Traum, mit „Frau Rauchfrei“ auf der einen Seite klar, Frauen zu zeigen, wie sie rauchfrei werden, aber dann auf der anderen Seite auch aufzuzeigen, wieviel Umweltverschmutzung durch das Rauchen stattfindet. Die ganzen Kippenstummel, die überall rumfliegen, verunreinigen das Wasser, sind in den Meeren und am Strand – ich mein, das wissen wir alles. Und da ich so ein kleiner Umweltfreak bin, habe ich mal überlegt, wie geil wäre es eigentlich so eine Stiftung zu gründen, wo man zum Beispiel an den Stränden die Kippen einsammelt und dadurch auch Bewusstseinsarbeit macht. Ich weiß, solche Organisationen gibt es schon. Aber das wäre etwas, wodurch ich die Rauchentwöhnung nochmal mit dem Umweltaspekt verbinden könnte. Wie genau, das weiß ich noch nicht. Wie gesagt, wenn die Kinder etwas größer sind, dann schaue ich mal, wie ich das mache.
Janett: Auch, wenn es schon etliche Organisationen oder Verbände gibt: Ein weiterer, ich tippe mal, kann nur helfen, kann nur gut sein für die Welt, kann nur gut sein für die Erde. Damit eben sämtliche anderen Generationen, auch die Kinder deiner Kinder oder die Enkelkinder deiner Kinder usw. dann irgendwann …, kann ich nachvollziehen. Super! Ein superschöner Traum.
Nicole: Genau, das denke ich auch.
Janett: Ich klopfe auf Holz, dass du das dann auch umsetzt, wenn du bald etwas mehr Zeit hast. Ich danke dir tausendfach, dass du mal im Podcast warst.
Nicole: Danke dir für das tolle Gespräch und ich hoffe, es hat allen Spaß gemacht, die es gelesen oder auch gehört haben, hören werden – es ist ja nicht live. Und ich hoffe, dass viele die Motivation und Inspiration bekommen, aufzuhören.
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