#7 Traum: Schauspieler/Model werden & in Castings überzeugen – Videointerview

Schauspieler und Coach, Alexander Roger Wolf, gibt in Folge 7 des „Podcast der vergessenen Träume“ Einblicke ins Showbiz, für angehende oder Schon-Schauspieler und Models, die erfolgreich werden und in Castings überzeugen wollen. Wir sprechen über die Bedeutung intensiver Vorbereitung auf Vorsprechen und Castings, wie du im Spotlight ein gesundes Selbstbewusstsein ausstrahlst und wie du durch kleine Veränderungen gebucht wirst.

Seine Erfahrungswerte führen uns aber auch auf den Boden der Tatsachen zurück: Er nimmt dem allseits bekannten „Hollywood-Theater“ den überhöhten Glanz und spricht über wichtige Elemente, die jeder Agent, jede Agentur, jedes Film-Set braucht und will, bietet Tipps zur Performance-Optimierung und teilt Strategien gegen Angst und Nervosität vor der Kamera.

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Takeaways

  1. Vorbereitung aufs Casting ist das A&O: Intensive Vorleistung ist der Schlüssel zum Erfolg. Typische Fehler können vermieden werden, indem man sich gut vorbereitet, sich austauscht und aus Erfahrungen lernt. Regelmäßige Übungen helfen dabei, Selbstvertrauen aufzubauen und die eigene Performance zu verbessern.
  2. Selbstbewusstsein zeigen: Ein gesundes Selbstbewusstsein vor der Kamera zu zeigen, ist essenziell, um bei Castings zu überzeugen.
  3. Lernen aus Erfahrungen: Persönliche Geschichten und Lektionen aus der Karriere von Alexander Roger Wolf bieten dir hilfreiche Einsichten für deine nächsten Castings.
  4. Was Agenturen wollen: Verstehe die wesentlichen Bestandteile eines gelungenen Castings.
  5. Performance optimieren: Setze Alexanders Tipps um, um deine Performance zu verbessern.
  6. Nervosität reduzieren: Nutze Strategien, um Nervosität vor und während des Castings zu minimieren. Entwickle ein positives Mindset, um selbstbewusst und überzeugend aufzutreten.
  7. Reflektiere deine Motive, wieso du Schasupieler & Model werden/sein willst: Erst recht im Showbiz ist nicht alles Gold, was glänzt.
  8. Gewinnspiel bis zum 1. August 2024: Alexander Roger Wolf lädt Interessierte ein, an seinem Gewinnspiel teilzunehmen. Es ist vollgepackt mit Preisen. Nutze jetzt deine Chance!

 

Als Schauspieler und Model vor der Kamera in Castings überzeugen

Foto A. R. Wolf: Claudia Engl

Alexander Roger Wolf über den Traum, Schauspieler/Model zu werden und wie du in Castings überzeugst

Janett: Herzlich willkommen zur heutigen Podcast-Folge! Bei mir zu Gast ist Alexander Roger Wolf. Er ist Schauspieler und Coach und hilft angehenden Models und Schauspielern dabei, sich in Castings überzeugend vor der Kamera zu präsentieren. Danke, dass du dich bereit erklärt hast, allen Leuten, die den Traum haben, vor der Kamera zu stehen und damit Geld zu verdienen, Insights zu geben und Erkenntnisse mit ihnen zu teilen, die du über die Jahre gesammelt hast. Ich würde gerne damit beginnen, dass du uns ein bisschen was über dich erzählst. Wie bist du Schauspieler geworden? War das dein Kindheits-/Jugendtraum?

Alexander: Vielen Dank, dass du mich gefragt hast, eine Folge mit dir aufzunehmen. Ich fühle mich sehr geschmeichelt. Ich finde es toll, was du machst und auch die Fragen, die du stellst. Ich glaube, dass es unheimlich wichtig ist, den Menschen mitzugeben: „Mach‘ einfach, worauf du Bock hast! Du kannst tolle Dinge erleben und der Weg wird sich schon ebnen.“

Zu deiner Frage, ich habe tatsächlich nie großartig den Wunsch verspürt, Schauspieler zu werden. Ich bin in einem sehr kreativen Umfeld aufgewachsen. Mein Vater war Friseur und meine Mutter hat einen Supermarkt geleitet. Unter anderem den der amerikanischen Armee in Bad Nauheim und hat dort als Sekretärin von Elvis Presley gearbeitet, als er in Bad Nauheim stationiert war. Und tatsächlich hat sie seine ganzen Autogrammkarten und seine Schecks mit „Elvis“ unterschrieben, weil er keinen Bock hatte, das zu machen. Diese Unaufgeregtheit gegenüber dem Showbusiness habe ich mein ganzes Leben lang erlebt.

Mein Vater hat der Schauspielerin Gina Lollobrigida die Haare gemacht hat und dann später in Amerika auch dem Pianisten Liberace. Ich hatte also sehr früh Berührung damit und immer ein sehr kreatives Umfeld. Ich habe es geliebt, mein ganzes Leben lang zu spielen. Aber ich habe erst durch eine “Notsituation“ zum Schauspiel gefunden und mich auch erst dann wirklich getraut, es zu machen. Nach dem Mauerfall bin ich nach Berlin gezogen. 1991 hatte ich dann mit sehr vielen Künstlern zu tun. Und unter anderem mit Wotan Wilke Möhring und allen in seinem Umfeld.

Ich hatte damals eine eigene Firma, die Flyer für Clubs und Konzertveranstalter verteilte. Irgendwann musste ich sie verkaufen und hatte unheimliche Angst davor, was ich jetzt mit meinem Leben anfangen sollte. Also bin ich zu einem Coach gegangen und habe ihn gefragt, was ich machen soll. Wir haben dann herausgefunden, dass für mich zwei Sachen super passen würden. Zum einen als Berater und Coach zu arbeiten und zum anderen als Schauspieler. Ich habe dann ein Casting für eine Werbung besucht und habe direkt den Job bekommen.

Meine damalige Freundin, eine sehr, sehr tolle Modedesignerin, hat mich darin bekräftigt und gesagt: „Du musst als Schauspieler arbeiten. Du hast ein totales Talent. Mach das unbedingt.“ Und ich finde, man braucht solche Mentoren. Von alleine hätte ich mich teilweise nicht getraut. Es wäre schade gewesen, wenn ich es nicht gemacht hätte. Dadurch gab es für mich ganz viele tolle neue Möglichkeiten, die, wenn ich in meiner alten Arbeit stecken geblieben wäre – meine Konkurrenz nicht meine Firma hätte platt machen können und ich sie nicht hätte verkaufen müssen – ich das Ganze gar nicht angefangen hätte.

model und schauspieler coach

Janett: Das heißt, du warst im Prinzip schon in der Szene, wenn ich dich richtig verstehe? Kannst du dich noch daran erinnern, wie sich das angefühlt hat?

Alexander: Ja, das war ziemlich absurd. Ich habe diese ganze Thematik, als ich später selbst Leute beriet, damit sie den gleichen Weg, wie ich, gehen können – auch mal als kleine Anekdote in eines meiner Bücher aufgenommen. Es war so, dass ich das Glück hatte, einen sehr guten Fotografen als meinen Kumpel zu haben, der genau wusste, wie man sich fotografieren lassen sollte als Model oder Schauspieler für Werbung. Der hat mich fotografiert und meine damalige Freundin, wie gesagt, war Modedesignerin. Sie hat mir gesagt, was ich tragen soll und dann bin ich zu einer sehr renommierten Modelagentur gegangen. „Viva Models“ damals in Berlin. Ich bin der Chefin Andrea immer noch sehr dankbar, dass sie gesagt hat: „Du bist ein super Typ, können wir machen!“

Und dazu muss man sagen, ich habe Zahnlücke, bin nicht sehr groß, 1,76. Deshalb dachte ich nie, dass das funktionieren würde. Aber sie meinte: „Schauspieler sind alle nicht sehr groß und eine Zahnlücke ist ein Alleinstellungsmerkmal. Du gehst jetzt mal zum Casting für eine spanische Bank.“ Da bin ich hingegangen und habe sehr gut visualisieren können, was sie von mir wollten. Ich musste mir damals vorstellen, dass ich auf einem Dach in Madrid stehe und über die Stadt gucke und mir denken: „Mir gehört die halbe Stadt, weil ich so erfolgreich als Banker bin!“

Das habe ich in meiner kindlichen Naivität gemacht und dann gesagt bekommen, das fand man super. Ich würde vom Typ eher super passen und sie würden sich bei mir melden. Zwei, drei Tage haben sie mir den Job gegeben. Das war mein erstes Casting und direkt mein erster großer Job. Ich dachte mir damals: „Wow, wer sagt denn, dass das schwer wäre, als Schauspieler zu arbeiten? Kann man doch easy machen.“ Aber ich habe danach nicht mehr so schnell einen Job gekriegt. Danach gab es viele, viele Absagen.

 

wahrheit über filmszene und welt der schauspieler

Die hohe Kunst, im Schauspiel glücklich zu bleiben

Janett: Hast du daraus einen Rückschluss für dich gezogen? War es tatsächlich diese Leichtigkeit, frei von Erwartungen zu sein, mit der du da reingegangen bist?

Alexander: Absolut, das ist genau der Punkt. „Erwarte nichts und du wirst glücklich sein“, hat Buddha schon gesagt. Ich bin da hin und habe einfach gemacht. Der Caster sagte damals „Krass, richtig gut!“, und fragte mich: „Was hast du für eine Schauspielausbildung?“ – „Keine.“

Die große Aufgabe liegt darin, immer locker zu bleiben und nichts zu erwarten. Ins Casting zu gehen und zu wissen, meine Aufgabe ist es jetzt, diese Rolle zu erfüllen, für mich ein gutes Casting und Spaß zu haben. Danach ist der Job erledigt – am besten sollte man gehen und es vergessen. Ist für alle Lebensbereiche gut.

Janett: Hand aufs Herz, hattest du je den Drang nach Bekanntheit und Weltruhm?

Alexander: Am Anfang war es schon so. Ich bin gerne zu den ganzen Veranstaltungen gegangen. Ich bin gerne eingeladen worden. Ich habe mich gerne mit anderen Kreativen ausgetauscht, mache ich nach wie vor sehr gerne. Aber ich habe gemerkt, dass es für mich auch anstrengend war, je mehr ich im Rampenlicht stand. Das hat mir nicht so viel gegeben. Mir hat das Spielen was gegeben, aber das ganze Drumherum, das hat mich eher genervt. Da muss man auf sich aufpassen. Man sollte sich fragen, was man tatsächlich will: „Aus welchen Beweggründen werde ich Schauspieler? Geht es mir um Anerkennung und Liebe? Das kann ich mir vielleicht auch woanders holen.“

Denn es gibt keinen Job, bei dem es so viel Ungewissheit gibt, wann wieder das nächste Geld reinkommt. Es gibt so viele Absagen. Damit muss man umgehen können. Mich persönlich hat das teilweise richtig zerschossen. Aber nichtsdestotrotz, ich habe es immer weiter gerne gemacht und mache es auch immer noch gerne. Ein guter Freund von mir hat bei sich im Freundeskreis auch ein paar Schauspieler, und er erzählte mir, wie man sich immer wieder bei der Agentur für Arbeit ab- und anmelden müsse, sobald ein Job vorbei ist. Das stelle ich mir wahnsinnig vor. Ich glaube, dafür braucht es eine gewisse Haltung.

Man sollte sehr genau wissen, warum man diesen Job macht. Nicht umsonst gibt es viele unglückliche Schauspieler, die ich kennengelernt habe, die all das dann mit Wutausbrüchen, Alkohol und so weiter kompensieren. Man muss lernen in sich zu ruhen. Es gibt einen guten Satz von Bill Murray, als ein Fan zu ihm sagte: „Ich will so werden, wie Sie. Ich möchte reich und berühmt werden. Wie haben Sie das gemacht?“, Bill Murray sagte darauf: „Probieren Sie doch einfach nur reich.“ Ich glaube, dass sich jeder fragen muss, wo bekomme ich denn meine Befriedigung her?

Für mich persönlich ist es so, ich habe mein ganzes Leben lang immer gespielt. Ich bin ein Spielkind. Das heißt, dass ich immer noch sehr viel Tennis spiele oder in meinen Coachings kreativ werde, in dem ich meinen eigenen Content erzeuge und Dinge designe. Ich bin super viel vor der Kamera und fahre mittlerweile kaum noch zu irgendwelchen Jobs, sondern die Firmen fragen mich, ob ich für sie Werbung machen kann. Ich denke mir das Konzept aus und drehe es dann auch. Mittlerweile ist das Equipment so hochwertig, dass man tolle Sachen selbst machen kann. Das ist, wozu ich die Leute animiere, wenn ich mit ihnen zusammenarbeite. „Think out of the box und mach‘ dich nicht abhängig von Leuten, weil dann wird nie was passieren.“

 

Die Schattenseiten der Berufe Schauspieler und Model

Janett: Sprich, wenn man nicht lernt, mit den Schattenseiten umzugehen, dann könnte es eher schwierig werden, oder?

Alexander: Absolut. Ich predige, dass ich für mich immer eine Absicherung hatte, bei dem, was ich gemacht habe. Also ich hatte einen Flyer-Vertrieb in der Vergangenheit und habe sehr viel Musik gemacht. Ich wusste, wenn ich mit der Musik kein Geld verdiene, habe ich immer noch den Flyer-Vertrieb. Als ich meine Firma verkauft habe und mir das Geld langsam ausging, habe ich gemerkt, jetzt habe ich nur Einnahmen über Werbe- und Filmdrehs, über Sprecherjobs und Moderationen. Das lief auch super, aber ich habe mich unwohl gefühlt. Also habe ich mit einem Kumpel zusammen Gewerbeimmobilien angemietet und wir haben ein Hotel daraus gemacht.

Ich habe die Apartments selbst geputzt, die Schlüsselübergaben gemacht und etwas, was ich mir vorher niemals hätte vorstellen können, ist eingetreten: Mir hat es total Spaß gemacht, als Gastgeber da zu sein. Die Kommunikation mit den Menschen, handwerkliche Arbeit. Und ich wusste, wenn ich zu Jobs gehe, ist es egal, was passiert. Ich kann einfach wieder zurück in mein Apartmenthaus gehen und da die Klos putzen, auf gut Deutsch. Und es ist scheißegal, ob ich diesen Job bekomme oder nicht. Und vor allen Dingen hat man dann eine Attitüde, die sehr sexy ist und die man auf alle Lebensbereiche übertragen kann. Denn wenn man von niemandem was will, sondern einfach sagen kann: „Ich mach‘ mein Ding und wenn es dir nicht passt, ist das okay. Ich brauche dich nicht. Bye.“, dann wird man richtig sexy.

Janett: Ist das der Grund dafür, warum du nicht nur Menschen, die das hauptberuflich, sondern auch Menschen, die das nebenberuflichen machen wollen, in deinem Coaching-Business hilfst?

Alexander: Absolut. Deswegen versuche ich auch, den Menschen nicht nur Dinge beizubringen, die sie bei Castings nutzen können, sondern auch in ihrem alltäglichen Leben, in ihrem hauptberuflichen Job. Deswegen finde ich es auch so wichtig, dieses Wissen verallgemeinert darzustellen. Wir alle spielen immer eine Rolle. Und wenn man sich dessen bewusst wird, dann merkt man, was man alles aus dem Schauspielbereich mit ins “normale“ Leben übernehmen kann.

Ich habe mit Leuten zu tun, die Schauspiel-Profis sind und nochmal einen nächsten Step gehen wollen. Und ich habe Quereinsteiger, die sich ein zweites Standbein aufbauen wollen. Und mit beiden Parteien rede ich eigentlich immer über ein Thema: Entweder du bist ein berühmter Schauspieler und solltest im Alter anfangen, dir noch ein zweites Standbein aufzubauen. Ähnlich wie die ganzen Superstars, mit einer Restaurantkette, mit Podcast oder mit Merchandising, wie Arnold Schwarzenegger das praktiziert.

Ein Kumpel von mir beispielsweise, Ralph Herforth, der makelt Immobilien. Den habe ich aber nie gecoacht, das ist einfach ein guter Kumpel – um Gottes Willen – da ist es eher andersherum, von ihm habe ich sehr viel gelernt. Und der hat es auch sein ganzes Leben lang verstanden, dass es einem als Schauspieler was bringt, wenn man vom Wissen her breiter aufgestellt ist. Dass man nicht nur Schauspieler ist, sondern auch weiß, wie Drehbücher geschrieben werden, wie produziert wird etc., weil man dann auch ein bisschen zum Geschäftsmann wird.

Das ist die eine Variante und die andere Variante ist, dass viele Leute ein Business oder einen Job haben und gerne ein bisschen kreativer sein oder nebenher noch ein bisschen Geld verdienen wollen. Wenn man weiß, wie es geht, dann wird es auch kein Stress. Wenn ich jetzt aber anfange im Internet alle möglichen Informationen zusammenzusuchen, wie ich Schauspieler werde, habe ich da tausende von YouTube-Videos, in denen so viel gelabert und geredet wird, dass ich am Ende nur innerlich unruhig werde und keinen Schritt weiterkomme.

 

lohnt es sich schauspieler zu werden?

Lohnt es sich, heute noch Schauspieler oder Model zu werden?

Janett: Wie realistisch ist es denn, heutzutage tatsächlich hauptberuflich Schauspieler zu werden und so richtig durch die Decke zu gehen?

Alexander: Hauptberuflich kann man das auf jeden Fall machen. Aber man sollte sich dann vielleicht davon verabschieden, dass es hauptberuflich heißt, durch die Decke zu gehen. Also es gibt tausende von Friseuren, tausende von Zahnärzten und die gehen auch alle nicht durch die Decke. Die machen ihren Job und die machen den Job, weil sie Bock darauf haben. Und wenn man dieses unglaubliche innere Feuer spürt, sodass man sagt: „Ich kann nur das machen, was anderes macht mich bescheuert, ich kann keinen anderen Job machen.“, dann sage ich auch: „Du musst das durchziehen.“

Durchziehen heißt aber nicht nur ein Jahr. Das funktioniert so nicht. Alle Schauspieler, die ich kenne, die damals gejammert haben: „Ich kriege keine Jobs…“, die aber drangeblieben sind, die haben die Jobs auch gekriegt und die arbeiten jetzt richtig gut. Und: Beharrlichkeit schlägt Talent. Talent sind maximal 5%. Wenn man nicht die tägliche Arbeit investiert, wird es nichts. Viele wollen Fame, aber dann hol‘ dir einen Hund. Der freut sich jedes Mal, wenn er dich sieht. Dann kriegst du deine Liebe.

Geh‘ mal hart mit dir ins Gericht, warum du das eigentlich machst. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Der sicherere Weg ist natürlich zu sagen, ich mache einen Job nebenher, ein Business, versuche mir das aufzubauen und gucke, wie es sich miteinander verbinden lässt. Warum nicht? Dann bist du kein schlechterer Schauspieler.

Janett: Ja, vor allen Dingen ist man dann sicherlich, wie du schon meintest, ruhiger. Ich kann mir vorstellen, dass dieses ganze Hollywood, ich nenne es mal bewusst Theater, was wir da immer bei den Oscars sehen, nur eine schön aufgebaute Traumwelt ist.

Alexander: Absolut. Und es gibt nichts unluxuriöseres als Filmsets, wo man seine Seele im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße oder am Set präsentieren muss. Und es ist nicht einfach nur die Emotionen – also Stecker in die Steckdose, dann habe ich meine Emotionen – sondern man muss das immer wieder reproduzieren können. Und das ist sehr, sehr anstrengend. Das hat wirklich wenig mit Fame zu tun.

 

was wollen agenturen bei vorsprechen/castings?

Was für Agenturen/Agenten heute wirklich bei einem Casting zählt

Janett: Du hast eben schon eine, ich nenne es mal Qualität erwähnt, Beharrlichkeit. Was glaubst du, braucht man noch, um durchzuhalten auf der Reise hin zu seinem Traum? Welche Qualitäten suchen Agenturen?

Alexander: Als allererstes, dass man ein Teamplayer ist. Auf Allüren hat keiner Bock. Wenn du zum Casting gehst, gerade bei Werbung oder auch immer mehr bei Filmen, wollen sie die Menschen kennenlernen. Die kaufen nicht mehr die Katze im Sack, weil sie einfach keinen Bock darauf haben, dass die Leute sich wie Superstars aufführen. Die wollen Leute, die „down to earth“ sind, die möglichst immer wieder die Emotionen wiederholen können, die körperlich und geistig fit sind, die nicht rumgossipen und die wirklich fürs Team arbeiten und erkennen, dass sie von einem Team gerade mal 5% oder 10% sind. Und wenn man den Job nicht gut macht, kann man ganz schnell wieder gehen, denn dann holen sie sich jemand anderes. Jeder ist ersetzbar. Das war schon immer so. Und diese Eigenschaften, die ich gerade aufgezählt habe, das sind bodenständige Eigenschaften, die wirklich gut an einem Filmset funktionieren.

Janett: Was hat dich denn dazu bewogen, ins Model- und Schauspielcoaching zu gehen?

Alexander: Ich habe fast 30 Jahre in Berlin gelebt und ich weiß nicht, wie viele Tausende von Castings ich vor Ort absolviert habe. Mittlerweile wird ja fast nur noch online gecastet, also in den größeren Städten gibt es auch Live-Castings, aber es wird sehr viel online gemacht. Und das, was ich da gelernt habe, ist Learning by Doing, das wird an keiner Schauspielschule gelehrt und das wird den Leuten auch sonst irgendwie nicht richtig beigebracht. Ich hätte mir damals jemanden gewünscht, der mir das einfach mal erklärt.

Dann hätte ich mir so viel Zeit und Nerven und Geld gespart. Das war letzten Endes einer der Gründe, weshalb ich dachte, ich biete das mal an, weil ich glaube, ich kann Leuten helfen. Ich habe gemerkt, dass mir das total Spaß macht, weil ich mich auf jede neue Person neu einlassen kann. Ich kann mich in sie hineinversetzen und versuchen, das Beste aus einer Person herauszuholen. Das hat sehr viele kreative Prozesse bei mir angestoßen, die ich sehr mag. Vor allen Dingen, wenn die Leute dann glücklich sind und sich damit tatsächlich etwas Neues aufbauen können. Das erfüllt mich sehr.

 

bei castings überzeugen tipps

Die richtigen Techniken für eine gelungene Performance beim Casting und vor der Kamera am Set

Janett: Du kennst ja meinen Mental Health Blog. Da geht es vorwiegend um Ängste, um Sorgen usw. Was sind die typischen Ängste, Befürchtungen, Sorgen oder Gefühle, wenn man vor der Kamera steht?

Alexander: „Hilfe, hoffentlich vergesse ich den Text nicht, hoffentlich kriege ich keine Panikattacke, hoffentlich schwitze ich nicht die ganze Zeit, sodass mein Hemd durchgeschwitzt ist!“, denn bei vielen Drehs ist es so, dass es zwei, drei Hemden gibt, aber wenn du halt richtig unter Stress bist, dann hast du Angst, dass du deine Outfits verschwitzt und dass das nicht funktioniert – solche Sachen halt.

Janett: Also Dinge, über die du keine Kontrolle hast. Und bearbeitest du diese Emotionen, beziehungsweise wie man gut mit diesen Emotionen umgeht, in deinen Coachings?

Alexander: Absolut, ja. Ich finde es unheimlich wichtig, dass man ganz viele Techniken lernt. Atemtechniken, Techniken, die einen beruhigen. Durch Atmung und Meditationen im Hier und Jetzt zu sein. Des Rätsels Lösung, um sich gut zu fühlen, ist den Text so gut zu können, dass wenn man nachts geweckt wird, ihn sofort runterleiern zu können.

Ich habe mich am Anfang oft sehr nervös und unangenehm vor der Kamera gefühlt. Ich habe mir dann Hilfe geholt und hatte ein Schlüsselerlebnis. Ich wurde als Mr. BMW auserkoren, den I3 und I8 zu präsentieren bei der weltweiten Präsentation auf der IAA. Und da kam der Chef von BMW zu mir und meinte: „Ach Sie sind der Typ, mit dem wir heute Abend die Mondlandung machen. Naja, Sie haben ja in den nächsten zwölf Tagen 80 Shows, die Sie machen. Ich hoffe, Sie machen das gut, denn wir haben hier drei Milliarden Euro investiert und wenn das nicht läuft, dann werden hier viele Köpfe rollen.“

Allein wenn ich nur darüber nachdenke, bin ich drei Schritte weggegangen um die Ecke und habe mich erst mal übergeben vor Angst. Und dann hatte ich meine erste Probe und ich habe zu denen gesagt: „Ich habe vorher noch nie moderiert. Ich habe das noch nie gemacht und ihr habt mich als Schauspieler fotografiert für Werbekampagnen in Videos, aber ich habe nicht vor 2000 Zuschauern gestanden bei einem Opening und in der ersten Reihe saß Frau Merkel.“ Ich bin dann zu einem Schauspieltrainer und habe mir einige Sachen zeigen lassen, die mir geholfen haben, das zu wuppen. Und einer der Punkte war das Visualisieren. Dass du dir Dinge vorstellst mit deinem Körper, wie du dich präsentierst, mit einem Energiering wie Iron Man, mit Ausstrahlung, mit imaginierten Zentren – das ist dann sehr viel Schauspieltechnik, die aber relativ leicht umzusetzen ist, wie es jedes Kind auch macht.

Ein anderer Punkt ist, den Text so gut zu können, dass man wirklich – ich kann den Text immer noch: „Mit dem Wandel hin zur Elektromobilität zeichnet sich eine neue Ära für das Automobil ab.“, da brauche ich gar nicht nachzudenken, es ist immer noch da. Das muss man können und dann kriegt man die Sicherheit. Man muss sich aber fragen, will ich das? Will ich wirklich diese Hölle durchlaufen? In so einem Fall, denn es war high-level, ist halt echt nicht mehr funny. Und auch jeder Hollywood-Schauspieler hätte vor solchen Sachen Bammel. Das ist normal. Man muss sich nur fragen, was kann ich tun, um das wirklich hinzukriegen.

Janett: Und das markiert dann im Prinzip die Methode, die du für dich entwickelt hast. „Get the job“, so heißt die Methode für alle Leserinnen und Leser. Also eine Art Rundum-Paket, mental und Handwerk.

Alexander: Genau. Ich habe dann auch Ausbildungen zum Personal- und Mental-Health-Coach gemacht. Ich habe sehr viel mit Drucksituationen, auch schon in meiner Kindheit zu tun gehabt, weil ich sehr, sehr viel Tennis gespielt habe. Und ob ich jetzt auf den Tennisplatz gehe und meine Leistung da abrufen muss, Fakt ist: Ich bin alleine. Die gleichen Dinge, die dort gelten, Atmung, Meditation, im Hier und Jetzt sein und auch vorher viel, viel trainiert zu haben, führen dazu, dass ich in der Drucksituation meine Leistung abrufen kann. Und das ist absolut adaptierbar auf jeden anderen Lebensbereich und gerade auch im Bereich Schauspiel. Deswegen habe ich über die Jahrzehnte gemerkt, welche Dinge für mich am besten funktionieren und was auch für andere Leute sehr gut funktioniert. Und es ist alles leicht, wenn man weiß, wie es geht. Aber es braucht immer jemanden, der einem dann auch mal sagt, wie man es denn machen könnte.

Janett: Das Coaching bei dir, ist das in einem bestimmten Zeitrahmen oder kann man bei dir sein, solange wie man dich braucht?

Alexander: Ich bringe den Leuten verschiedenes bei. Wie sie gut Castings aufnehmen können, dass sie sich richtig vor der Kamera präsentieren. Sei es bei Filmcastings, aber auch anwendbar bei Videocalls. Da geht es dann darum, sich richtig gut zu präsentieren, über sich selbst reden zu können. Wer bin ich denn, mit all meinen Stärken und vielleicht auch mit einer guten Prise Selbstironie. Das fällt unheimlich vielen Leuten schwer.

Das Nächste ist, dass ich das Bildmaterial optimiere und herausfinde, was für Rollen zu den Leuten am besten passen. Was für Rollen wollen sie spielen und was für Rollen können sie auch spielen.

Und das dritte ist dann, dass ich den Menschen helfe, eine Agentur zu finden, eine Repräsentation. Ich schlage sie bei vielen Agenturen vor. Und jeder macht das in seinem eigenen Tempo.

Es gibt einen Online-Kurs dazu, es gibt eine WhatsApp-Flatrate mit mir. Es gibt meine Bücher, die ich zum Thema geschrieben habe. Also eins heißt „Get the Job – mental stark im Casting“. Das ist das Letzte, was ich geschrieben habe dieses Jahr. Und ansonsten gibt es noch zwei andere Bücher „Wie präsentiere ich mich erfolgreich bei Werbecastings, eCastings und Videocastings? Ein praktischer Ratgeber“ und „Wie präsentiere ich mich erfolgreich bei Videocalls und Onlinemeetings – Ein praktischer Ratgeber“, das gibt es in einem Gesamtpaket. Idealerweise macht man das so in zwei, drei Monaten. Aber wenn jemand länger braucht, dann bin ich auch noch in einem Jahr da. Mir ist es wichtig, dass die drei Schritte durchlaufen werden. Wir erarbeiten das. Aber jeder macht das in seinem eigenen Tempo.

Janett: Deine Bücher kann man kaufen, nehme ich an, auf Amazon oder im Buchhandel?

Alexander: Die gibt es bei Amazon. Und eines der drei war sogar ein Bestseller-Buch im Bereich Schauspiel und Präsentieren.

Gewinnspiel: Für einen erfolgreichen Start als Schauspieler/Model oder neue Impulse

Janett: Hast du neben deinen Büchern irgendein Freebie, ein Kennenlern-Angebot für Leute?

Alexander: Habe ich. Ich würde auch gerne ein Paket hier verlosen wollen: „In 30 Tagen zum Casting-Profi“. Es basiert auf einem Workbook, was ich gerade erwähnt hatte „Mental stark im Casting.“ Der Anmeldungsschluss ist der 01.08.2024.

Jetzt anmelden und mit etwas Glück gewinnen >>

Das ist sowohl ein Online-Kurs, als auch eine persönliche Beratung mit mir über 30 Tage – plus das Buch „Mental stark im Casting.“ Für jeden Tag gibt es gewisse Übungen, die man dann für sich selbst machen kann. Also man muss jetzt nicht 30 Tage lang jeden Tag mit mir telefonieren. Das möchte ich keinem antun. Das ist ein kurzer, kompakter Kurs. Der gibt einem die Basics, wie man sich am besten präsentiert vor der Kamera. Sei es für Castings oder auch Videocalls. Und man die Chance, mit mir in den Austausch zu gehen, mir ein Video zu schicken und ich gebe Feedback und wir verbessern mit allen möglichen Sachen – Körpersprache, wie man gekleidet ist, wie sollte der Background aussehen, wie soll das Licht sein, was ist mit dem Ton und so weiter.

Janett: Gut. Dann an alle Leute, die gern teilnehmen wollen, der Link ist überall in den Beschreibungstexten drin, damit ihr Bescheid wisst. Meldet euch an!

Alexander:  Ich freue mich auf euch!

Janett: Eine Frage, die ich jedem Podcast-Gast stelle: Hast du für dich persönlich oder auch beruflich noch einen Traum, einen Lebenstraum, einen Zukunftstraum?

Alexander: Ich bin da, wie soll ich sagen, genügsam ist das falsche Wort, demütig. Ich möchte gerne gesund bleiben, möchte gerne weiter in dem Metier arbeiten, das miteinander vermischen, gerade auch den ganzen Sportbereich, viel mit dem Tennis, halt auch mit der ganzen Kreativität, neue Sachen für mich lernen, auch nochmal internationaler zu arbeiten und einfach zu gucken. Ich habe totalen Hunger, mich jeden Tag weiterzubilden und mich mit der ganzen Thematik immer mehr zu beschäftigen. Das ist, was mich glücklich macht. Und wenn ich das weiter so machen kann, dann bin ich happy, weil das kann man auch bis ins hohe Alter machen.

Janett: Alexander, ich danke dir tausendfach, dass du bei mir im Podcast warst. Für alle Leute, die sich für die Verlosung interessieren: unbedingt anmelden! Und dann wünsche ich allen ganz viel Erfolg, dass sie bei dir gewinnen, um sich von dir helfen zu lassen mit all deiner Expertise und all deinen Erfahrungswerten.

Alexander: Vielen Dank!

 

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Stell dir vor, du wüsstest binnen von 2-3 Dates, wer für dich gemacht ist und wer nicht. Selbst auf Manipulationen wüsstest du zu reagieren – integer und angstfrei.

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Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein?, Mutter- und Vaterwunden, Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst. Anfragen und Beratungen >>

 

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